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Luftaufnahmen zeigen das Ausmaß der Zugkollision

Luftaufnahmen zeigen das Ausmaß der  Zugkollision
(Jean-Claude Ernst)

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Ein Lokführer ist bei einem Zugunglück am Dienstagmorgen in Bettemburg gestorben. Zwei weitere Menschen kamen mit Verletzungen ins Krankenhaus. Der CFL-Lokführer hatte sich nicht an ein Haltesignal gehalten.

Wir haben uns das Ausmaß des Zugunglücks aus der Luft angeschaut. Dabei wird klar, welch brachiale Kraft sich bei dem Aufprall entfaltete. Die beiden Loks des Güterzuges hatten sich durch den ersten CFL-Wagen mitsamt der Fahrerkabinen gepflügt. Der Lokführer in dem Personenzug hatte keine Überlebenschance.

Schienenersatzverkehr
Bis Mittwochabend bleibt die Zugstrecke von und nach Metz gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wird eingesetzt. Sonderzüge werden über Petingen und Rodange in Richtung Frankreich fahren.

Der Lokführer des Güterzuges hatte noch reagiert und die Bremsen aktiviert. Sekunden später war er in den hinteren Teil seiner Lok geflüchtet. Er wurde bei dem Aufprall schwer verletzt.

600 Tonnen

Inzwischen ist klar, wie es zu dem Unglück kam. Am Nachmittag veröffentlichte die CFL nach einer Auswertung des Bordcomputers, dass der Lokführer im Personenzug nicht auf ein Haltesignal reagiert hätte. Beide Züge prallten zusammen. Allein der Güterzug hatte ein Gewicht von mehr als 600 Tonnen (Link). Die CFL spricht von einer hohen Geschwindigkeit beim Aufprall.

Sämtliche Warnsignale für einen solchen Fall haben nicht funktioniert. Um solche Kollisionen zu verhindern, kommt normalerweise das europäische Zugsicherheitssystem ETCS zum Einsatz. Gerade auf diesem Teilabschnitt ist das System aber nicht aktiv, da Frankreich es auf seiner Seite noch nicht zertifiziert hat. Die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet. Ein unabhängige Expertengruppe wird sich mit dem Fall befassen.

Schwarzer Tag

Rettungskräfte haben sich zu dem eingeklemmten Luxemburger Lokführer durchgearbeitet. Er wurde inzwischen lokalisiert. Rund um die Unglücksstelle wurden Sichtblenden aufgestellt. Gegen 17 Uhr wurde die Leiche des Mannes aus dem Wrack geborgen. Die beiden Züge müssen jetzt Stück für Stück auseinandergezogen werden. Nach einer ersten Einschätzung wird die Strecke bis Mittwochabend gesperrt bleiben.

Der Landesverband spricht von einem schwarzen Tag. Das schwere Zugunglück schockiert und macht uns alle tief betroffen. Die Gedanken sind bei den Hinterbliebenen des Lokführers, den Verletzten und ihren Familien, heißt es am Dienstagnachmittag von der FNCTTFEL. In diesem Zusammenhang fordert die Gewerkschaft, dass die Sicherheitsdiskussion permanent weitergeführt werden muss.

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