Der Zug sei mit rund 190 Stundenkilometern unterwegs gewesen, obwohl in der Unglückskurve höchstens Tempo 80 zulässig gewesen sei, bestätigte der Lokführer nach Angaben der Ermittler vom Donnerstag. Über den Grund für die überhöhte Geschwindigkeit wurde zunächst nichts bekannt.
Bei dem Unglück nahe der Pilgerstadt Santiago de Compostela waren am Mittwochabend nach vorläufigen Zahlen 80 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 130 Fahrgäste wurden verletzt. Der Schnellzug war in einer engen Kurve etwa vier Kilometer vor dem Bahnhof entgleist. Der Unglückszug war auf der Fahrt von Madrid zur Küstenstadt Ferrol im Nordwesten Spaniens. An Bord waren mehr als 220 Passagiere.
In dem Zug waren zwei Lokführer unterwegs. Beide überlebten nahezu unverletzt. Polizei und Bahnexperten untersuchen die Unglücksursache.
Bremsvorrichtung eingebaut
Für die Bahntechniker des galicischen Transportministeriums kam das Unglück nicht ganz überraschend. Wie sie gegenüber der Zeitung «El Mundo» behaupten, hätten sie schon vor der Einweihung der Strecke ihre Bedenken betreffend «der schwierigen Kurve» mitgeteilt.
Die Schienen seien allerdings kürzlich ersetzt und für eine Geschwindigkeit von 220 km/h eingerichtet worden. Außerdem seien auf der Strecke diverse Sicherheitsmechanismen eingebaut worden: Sollte ein Lokführer zu schnell in die Kurve fahren, würden sich die Bremsdispositive aktivieren.
Techniker der Eisenbahngesellschaft Renfe waren am späten Abend auf der Suche nach dem sogenannten Teloc, einer Blackbox, auf der unter anderem die Geschwindigkeit des Zuges zum Zeitpunkt des Unfalls registriert wird. Deren Auswertung wird zur Aufklärung der Tragödie beitragen.
Zu Demaart
















Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können