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«Leider immer noch aktuell und wichtig»

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LUXEMBURG - OGBL, Landesverband, "Femmes socialistes", "déi Lénk", LCGB, "Cid-femmes", Europa-Donna, nationaler Frauenrat, "Planning familial", "Femmes en détresse", UFL, Kollektiv "Si je veux!", "déi gréng", "Femmes communistes".

Nicht weniger als 14 Frauenorganisationen, Gewerkschaften und Parteien hatten Dienstagnachmittag am internationalen Frauentag zu einer Kundgebung vor dem Parlament auf Krautmarkt aufgerufen.

Ins Leben gerufen wurde der internationale Aktionstag für Frauen von der deutschen Journalistin und Sozialistin Clara Zetkin (1857-1933) auf dem zweiten Kongress der sozialistischen Internationalen 1910 in Kopenhagen, weltweit erstmals begangen wurde er knapp ein Jahr später.

Genau hundert Jahre nach seiner Entstehung hat der internationale Frauentag aber – aufgrund der immer noch existierenden geschlechtsspezifischen Differenzen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – weder etwas an Aktualität noch an Wichtigkeit verloren. Davon zeugte gestern auch die rege Beteiligung an der Kundgebung vor der «Chambre» von nicht weniger als 14 Frauenorganisationen, Gewerkschaften und Parteien. Mehrere hundert Frauen (aber auch einige Männer) waren dem Aufruf gefolgt.

Christa Brömmel, die Politikbeauftragte des Informations- und Dokumentationszentrums «Cid-femmes» sprach denn auch von einer „imposanten“ Kulisse. Nach einem kurzen Rückblick auf die Historie des Frauentags war auch sie es, die den gemeinsam von den verschiedenen Organisationen aufgestellten und den sich seit Jahren – bedauerlicherweise – kaum verändernden Forderungskatalog Chamberpräsident Laurent Mosar und Vizepräsidentin Lydie Polfer überreichte.

Forderungen

Zu einer der am Dienstag formulierten Hauptforderungen gehören gleiche Chancen für Frauen in der Arbeitswelt. Im gleichen Zusammenhang steht die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit. Aber auch die sich seit Jahren in der Diskussion befindende Teilung der Rentenansprüche im Scheidungsfall sowie die Einführung einer Frauenquote sowohl in der Politik als auch in der Privatwirtschaft waren ein Thema bei der gestrigen Kundgebung.

Außerdem nutzten die verschiedenen Frauenorganisationen die Gelegenheit, um erneut ihre Ablehnung bezüglich der von der Regierung geplanten Reform des Abtreibungsgesetzes kundzutun. Eine obligatorische Beratung, wie sie derzeit zumindest noch vorgesehen sei, spreche Frauen jedes Recht auf Selbstbestimmung ab und sei daher bedingungslos aus dem Gesetzestext zu streichen.

Übrigens: Am Freitag (11.3.) wird im Rahmen einer Konferenz ab 19.30 Uhr im Escher Konservatorium die Historikerin Nadine Geissler auf hundert Jahre Internationaler Frauentag in Luxemburg zurückblicken.