Am Montagnachmittag erging vor der von Prosper Klein präsidierten Kriminalkammer das Urteil im Mordprozess von Flaxweiler, wo ein damals 30-jähriger estnischer Staatsbürger seine Freundin und seine beiden Nachbarn mit einem Küchenmesser umgebracht hatte.
Die Fakten, bei denen die ersten Ermittler keine allzu rühmliche Rolle spielten, gehen auf den 6. Juli 2010 zurück, als der unter Alkoholeinfluss (1,9 Promille) stehende Beschuldigte gegen 1 Uhr morgens gegenüber seiner Freundin handgreiflich wurde, die sich dann bei den Nachbarn in Sicherheit bringen wollte, wo der Mann 30 Mal mit einem Messer auf sie einstach und auch den Nachbarn mit sieben sowie dessen Frau mit sechs Messerstichen tötete.
Kaltblütig gehandelt
Die beiden psychiatrischen Experten Jean-Marc Cloos und Paul Rauchs hatten keine eigentliche psychiatrische Krankheit zurückbehalten, sondern eher eine Alkoholsucht, bei der man aber nicht von einer «ivresse pathologique» ausgehen könnte.
Trotz manifestierter Reue des geständigen Täters forderte Staatsanwältin Martine Wodelet eine lebenslange Haftstrafe, da bei dieser grausamen Tat immerhin drei unschuldige Menschen kaltblütig niedergestochen wurden.
Lebenslange Haft
Die Kriminalkammer folgte teilweise der Argumentation des öffentlichen Anklägers und verurteilte den Mann wegen Todschlags gestern nun zu lebenslänglicher Haft, ohne aber den vorsätzlichen Mord zurückzubehalten.
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