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Lebenslange Gefängnisstrafe

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Vor Gericht wurde am Donnerstag der 27-jährige Eric L. zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt, weil er seinen eigenen Bruder vergiftet und verbrannt haben soll.

Die Richter verurteilten am Donnerstag den 27 Jahre alten Eric L. zu einer lebenslangen Haftstrafe. Am 20. Dezember 2014 gegen 1.00 Uhr nachts brach in einem Appartement an der Escher place Stalingrad ein Feuer aus. Die Feuerwehr entdeckte in der ausgebrannten Wohnung im dritten Stockwerk eine Leiche. Es stellte sich heraus, dass der 30-jährige Charles L. dort im Feuer zu Tode kam, nachdem er eine Mixtur aus Medikamenten zu sich genommen hatte. Nach einigen Ermittlungen galt dessen Bruder schnell als Tatverdächtiger und wurde von der Polizei festgenommen.

Eher selten

Es kommt nicht allzu oft vor, dass Angeklagte zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt werden. Dies war zuletzt der Fall bei dem sogenannten Axt-Mord aus Hassel im Januar 2014, wo drei Angeklagte in erster Instanz zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurden.

In zweiter Instanz aber wurde alle drei Beschuldigte freigesprochen. Ihnen wurde damals vorgeworfen einen Mann in seinem Haus in Hassel auf brutalste Art und Weise im Schlaf mit einer Axt erschlagen zu haben. Aufgrund mangelnder Beweise wurden die Angeklagten im Berufungsprozess freigesprochen.

Laut Gesetzt droht eine lebenslängliche Gefängnisstrafe vor allem bei Mord oder gar bei einer Brandstiftung mitten in der Nacht. Doch auch bei der Entführung von Minderjährigen mit tödlichem Ausgang oder tödlicher Folter droht die Höchststrafe.

Bedeutet «lebenslang» wirklich lebenslang? Laut dem Gesetz können die Gefangenen frühestens nach der Hälfte der abgesessenen Strafe die Strafanstalt wegen guter Führung verlassen. Die Bedingungen hierfür sind aber sehr streng. Bei einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe, wird die höchste zeitlich begrenzte Strafe als Referenz genommen. Dies sind 30 Jahre Haft. Dies bedeutet, dass lebenslänglich Verurteilte frühestens nach 15 Jahren auf freien Fuß kommen könnten.

Kohlenmonoxid im Blut

Zeugen aus dem Wohngebäude erklärten vor Gericht, dass das Opfer eine sehr ruhige Person war. Nie gab es Streit in dem Mehrfamilienhaus. Im Blut des Opfers wurde laut dem Gerichtsmediziner und dem Toxikologen eine erhöhte Dosis an Medikamenten gefunden. Außerdem wies das Blut einen erhöhten Kohlenmonoxid-Wert auf. Dies würde beweisen, dass der Mann nicht durch das Gift, sondern durch das Feuer sterben musste. Der Hauptangeklagte Eric L. stellte sich im Januar 2015 der Polizei. Er gestand, seinen Bruder umgebracht zu haben. Um den Mord zu vertuschen, legte er ein Feuer in der Wohnung.
Es soll sich angeblich um eine Tat wegen Geldgier gehandelt haben. Laut dem zuständigen Ermittler wollte Eric L. die Polizisten auf eine falsche Spur leiten. „Es sollte wie ein Selbstmord aussehen, denn auf dem Facebook-Profil des Opfers war ein Abschiedsschriftzug zu lesen. Auch nach dessen Tod hat Eric L. seinem Bruder immer wieder Textnachrichten geschickt, um die Spur von sich wegzuleiten“, so der Ermittler anlässlich des Prozesses. Der zweite Beschuldigte, Alessandro S., soll Eric L. ein Alibi am Tatabend gegeben haben.

Hauptmotiv

Was das Hauptmotiv anbelangt, erklärte Eric L. bei der ersten Vernehmung, dass er die Tat nicht wegen des Geldes begangen habe. „Bei der Vernehmung hat der Angeklagte uns gegenüber angegeben, ihm wäre damals nicht bewusst gewesen, dass er erben würde“, so der Polizist vor den Richtern.

Er sei vom Hass gegen seinen Bruder gesteuert worden. Dieser sei entstanden, weil Letzterer in seiner Jugend von den Eltern bevorzugt wurde. Auch habe Eric L. seinem Bruder die Schuld am Tod ihres Vaters im Jahre 2006 gegeben, so der Ermittler. Am Tatabend sei der Angeklagte alleine nach Esch gefahren und habe Charles L. den Saft verabreicht. Anschließend habe er den Brand gelegt. Die Ermittler kamen Eric L. auf die Schliche, weil sie kurze Zeit nach der Tat einen Zeugenaufruf veröffentlichten. Zum Zeitpunkt, als Eric L. bereits als Tatverdächtiger galt, fiel den Beamten des Weiteren auf, dass er sich über eine Reise in ein exotisches Land erkundigte, aus dem eine Auslieferung an die luxemburgischen Behörden nicht so einfach gewesen wäre. Es wurde also schnell klar, dass es eine Verbindung zwischen ihm und dem Tod seines Bruders gab.