Mehr Details zu der erhöhten Strahlung wurden nicht preis gegeben. Experten stuften die Folgen des Erdbebens im ersten Reaktorgebäude von Fukushima-Eins auf die Stufe 4 der siebenstufigen INES-Skala für die Beschreibung der Tragweite von Atomzwischenfällen ein.
Nach der Definition ist das ein «Atomunfall mit lokalen Konsequenzen». Das heißt nach der IAEA-Beschreibung beispielsweise, dass geringfügig Radioaktivität an die Umwelt abgegeben wurde, was zur lokalen Kontrolle von Lebensmitteln führen könnte.
Auch eine Kernschmelze oder mindestens ein Strahlentoter könnten zu der Einstufung eines Unfalls in INES-4 führen. Ebenfalls möglich ist die Freisetzung von beträchtlichen Mengen radioaktiven Materials innerhalb einer Anlage, was mit großer Wahrscheinlichkeit weiter in die Umwelt dringen könnte. Der Atomunfall von Tschernobyl 1986 rangiert bisher als größte Nuklearkatastrophe auf der INES-Stufe 7.
Kühlung durch Meerwasser
In der Zwischenzeit haben Techniker damit begonnen, den Reaktorkern mit Meerwasser zu fluten. Damit soll nach einer Meldung der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo eine drohende Kernschmelze verhindert werden.
Ein Greenpeace-Sprecher sagte der dpa, dass neben der möglichen Kernschmelze in Reaktor 1 in einem weiteren Reaktor des gleichen Kraftwerks ein solches Szenario drohe. Fünf der zehn Reaktoren in den beiden Kraftwerken seien ohne Kühlung, sagte der Sprecher unter Verweis auf Informationen aus der Krisenregion. Angesichts der Verkettung unterschiedlicher Ereignisse sei die Lage womöglich außer Kontrolle. «Es ist dramatisch, weil derzeit scheinbar unkontrolliert Radioaktivität austritt.»
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