Die 14 Besatzungsmitglieder der zwei Flöße der Expedition ließen sich am Donnerstag von einem Frachter aus Seenot retten. Alle Besatzungsmitglieder seien wohlauf, wenn auch müde, teilte der Leiter der chilenischen Seefahrtssicherheit, Mario Montejo, mit. Die 14 Abenteurer, die unter anderem aus Norwegen, Peru und Russland stammen, waren 114 Tage ununterbrochen auf zwei schlichten Flößen auf dem Pazifik unterwegs.
Mit ihrer Expedition hatten sie belegen wollen, dass Südamerikas präkolumbische Einwohner mit den damaligen Mitteln in der Lage waren, Polynesien zu erreichen. Die zwei Flöße waren am 7. November aus dem peruanischen Hafen Callao aufgebrochen. 43 Tage später erreichten sie die Osterinseln.
Expedition
Am 6. Januar machten sich die Abenteurer von den Osterinseln auf den Rückweg nach Peru. Auf der Fahrt wurden die Flöße allerdings südwärts getrieben, so dass sie schließlich 995 Seemeilen westlich der südchilenischen Hafenstadt Puerto Montt und 1200 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago de Chile trieben.
Am Mittwoch setzte die Besatzung schließlich einen Notruf ab. Die chilenische Küstenwache schickte daraufhin ein Aufklärungsflugzeug los, um die exakte Lage der Flöße zu bestimmen, und beorderte ein Handelsschiff dorthin. Der Frachter nahm die Besatzung an Bord. Montejo führte aus, die Besatzung habe noch Proviant für weitere 30 Tage gehabt.
Der Zustand der Flöße habe sich aber verschlechtert, so dass es gefährlich worden wäre, an Bord zu bleiben. Das Vorbild der Expeditionsteilnehmer, der Norweger Heyerdahl, hatte 1947 mit seiner Expedition auf dem Floß «Kon-Tiki» zeigen wollen, dass die Ureinwohner der polynesischen Inseln womöglich auch aus Südamerika gekommen waren.
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