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Kleine Hotels sterben aus

Kleine Hotels sterben aus
(Didier Sylvestre)

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Die Zahl der Hotels, Herbergen und Pensionen in Luxemburg ist seit 1995 stark gesunken. Gleichzeitig ist die Anzahl der Zimmer aber nur leicht zurückgegangen. Vom Rückgang betroffen sind insbesondere die ländlicheren Regionen wie das Ösling und das Mullerthal. Dies erklärt Wirtschaftsminister Etienne Schneider in seiner Antwort auf eine parlamentarische Frage des LSAP-Abgeordneten Marc Angel.

In dieser Antwort heißt es auch, die Zahl der Übernachtungen sei zwischen 2010 und 2015 von 1,859 auf 2,979 Millionen gestiegen. Allerdings galten die Jahre 2009 und 2010 auch als besonders schwierige Jahre für die Tourismusbranche, die die Probleme damals auf die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise zurückführte. Vergleicht man die Übernachtungszahlen von 2015 mit denen der Jahre 2000 (2,676 Millionen) oder 1990 (2,731 Millionen), ist der Unterschied schon weit weniger gering. Auch das Jahr 2011 war mit 2,237 Übernachtungen bereits wieder ein gutes Stück besser als 2010.

Unübersehbar ist aber das Sterben der vor allem kleinen Hotels, wie der Minister in seiner Antwort präzisiert. Während die Zahl der Etablissements zwischen 1995 und 2016 von 369 auf 232 gesunken ist, wird für den gleichen Zeitraum bei den Zimmern lediglich ein Rückgang von 8.085 auf 7.633. Diese Entwicklung sei auf einen Trend hin zu immer größeren Hotels zurückzuführen. Gleichzeitig hätten mehrere Etablissements schließen müssen, weil die Betreiber es verpasst hätten, sich den veränderten Bedürfnissen der Kunden anzupassen oder weil sie keinen Nachfolger gefunden hätten, führt der Minister aus.

Ein Problem scheint es aber in den klassischen Tourismusregionen Ösling und Mullerthal zu geben. In den luxemburgischen Ardennen ist in den vergangenen 20 Jahren nicht nur die Zahl der Hotels von 127 auf 59 gesunken sondern auch die der Zimmer (von 1.935 auf 1.139). Ähnlich sieht das Verhältnis im Mullerthal aus.

Laut dem Wirtschaftsminister sollen in den kommenden Jahren aber neue Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen werden. Dies gelte nicht nur für die Hauptstadt, sondern auch für die ländlicheren Gegenden. Unterstützung biete die staatliche Initiative „Luxembourg for Tourism“ sowie die regionalen Tourismusbüros (ORT).
Seit 2013 habe die Regierung zudem insgesamt 13 Millionen Euro an Fördergeldern in Unternehmen und andere Projekte aus dem Tourismusbereich investiert, schreibt der Minister.