«Es besteht absolut kein Grund zur Panik,» betont Patrick Majerus von der Division de la Radioprotection im Gesundheitsministerium gegenüber Tageblatt.lu. Nach ersten Berechnungen wird die Strahlung bei 0,001 Becquerel pro Kubikmeter Luft liegen. Zum Vergleich: Im menschlichen Körper sind durchschnittlich bis zu 130 Becquerel/pro Kilogramm vorhanden. Nach der Tschernobyl-Katastrophe am 26. April 1986 wurden in Luxemburg das hundertfache in der Luft gemessen.
Bei dem radioaktiven Isotop handelt es sich um Cäsium 137 aus einem der Reaktoren in Fukushima in Japan, heißt es am Montag in einer Mitteilung. Laut Experten aus Frankreich, sind die Partikel am 15. März in Japan gemessen worden und anschließend über den Pazifik, Nordamerika und den Nordatlantik gezogen. Sie werden jetzt in den nächsten Stunden in der Großregion auftauchen. Am Donnerstag will man auf der Homepage: www.radioprotection.lu erste Ergebnisse veröffentlichen.
Spezialsensoren auf Findel
In Luxemburg unterhält das Gesundheitsministerium mehrere Messstationen über dem Land verteilt. Eine besondere Station steht auf dem Findel. Hier können bereits geringfügige Änderungen der Umweltradioaktivität schnell und zuverlässig erkannt werden. Dort werden stündlich 800 Kubikmeter Luft durch Filter gejagt. «Pro Stunde sammeln sich in den Filtern 1 Becquerel,» so Majerus. Sie werden alle vier Tage gewechselt. Der Ingenieur schaut nun gespannt auf die kommenden Tage, ob sich der Wert in der Anlage tatsächlich erhöhen wird.
Gemessen wird die radioaktive Strahlung unter anderem in der Einheit Becquerel (Bq). Ein Bq bedeutet dabei den Zerfall von einem Atom pro Sekunde. Die Maßeinheit Becquerel tauchte nach der Katastrophe in Tschernobyl am 26. April 1986 auf.
Der Wert sagt noch nicht direkt etwas über die Gesundheitsgefahr aus. Diese Strahlenbelastung für den Menschen wird in Sievert (Sv) gemessen.
Auch 25 Jahre nach der Katastrophe wird der Bq-Grenzwert noch heute gelegentlich bei Wildschweinen leicht überschritten. Sie fressen Pilze, die viel Cäsium aufnehmen, und reichern dadurch radioaktive Partikel an.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können