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Karl-Marx darf nach Trier

Karl-Marx darf nach Trier
(Harald Tittel)

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Trier bekommt eine Karl-Marx-Statue. Sie wird aus China kommen - zum 200. Geburtstag des berühmten Philosophen. Details über Größe und Standort müssen noch geklärt werden.

Die Stadt Trier wird zum 200. Geburtstag von Karl Marx 2018 eine große Marx-Statue aus China aufstellen. Das hat der Stadtrat am Montagabend mehrheitlich entschieden. 42 Mitglieder stimmten dafür, das Geschenk der Volksrepublik anzunehmen, sieben waren dagegen, vier enthielten sich. Über Standort, Größe und mögliche Aufstellungskosten der geplanten Statue soll erst später nach weiteren Verhandlungen mit China entschieden werden.

Nach dem bisherigen Entwurf des chinesischen Künstlers Wu Weishan soll die geplante Marx-Statue inklusive Podest 6,30 Meter hoch werden und in der Nähe der Porta Nigra auf einem Platz stehen. Der «Riesen-Marx» und der geplante Standort hatte bei Bürgern teils heftige Kritik ausgelöst. Marx, einer der geistigen Väter des Kommunismus, wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren und verbrachte die ersten 17 Jahre seines Lebens in der Moselstadt.

Auch in der Stadtratsdebatte ging es hitzig zu. «Das Geschenk Chinas ist eine Anerkennung für die Geburtsstadt des großen Philosophen Marx», sagte der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Markus Nöhl. Die Statue könne Anlass zum Diskurs sein. «Trier diskutiert kontrovers. Genau dafür ist Kunst da.» Trier wolle im Jubiläumsjahr 2018 «mit der ganzen Welt in eine Diskussion treten», auch mit den chinesischen Besuchern.

Kontroversen Umgang mit Marx

Reiner Marz von den Grünen appellierte an den Stadtrat, das Geschenk abzulehnen. «Wer ein Geschenk annimmt, ehrt den Schenkenden. Die Kommunistische Partei Chinas ist keine Ehre wert», sagte er. Wenn Trier die Statue ablehnen würde, könnte damit ein Zeichen gegen Menschenrechtsverletzungen in China gesetzt werden. «Dieses Signal würde gehört werden.»

Auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Tobias Schneider sagte: «Bitte lehnen Sie dieses vergiftete Geschenk ab!» China heute «ist kein freier Staat». Der CDU-Fraktionsvorsitzende Udo Köhler sagte: «Ich bin froh über das Geschenk.» Jetzt gebe es endlich in Trier eine Diskussion über den kontroversen Umgang mit Marx.

Anfang März hatte die Stadt einen hölzernen Dummy der Statue aufgestellt, damit sich die Trierer einen Eindruck machen konnten. Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) hatte da gesagt: «Karl Marx ist einer der größten Bürger in dieser Stadt und wir sollten ihn nicht verstecken.» Das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Trier planen zum Jubiläumsjahr eine große Ausstellung in Trier.