Juncker nahm die Auszeichnung am Freitagabend in Neuenburg am Rhein bei Freiburg entgegen. 225 Liter Wein wurden in einem großen Holzfass überreicht. «Zu einem guten Leben gehört hin und wieder auch ein guter Wein», sagte der 57-Jährige. Er freue sich: «Das ist die erste Auszeichnung, die bei mir im Keller landet.» Der «Gutedelpreis» wird seit 1995 jährlich von der «Markgräfler Gutedelgesellschaft» vergeben, einem gemeinnützigen Verein zur Kulturförderung.
Jean-Claude Juncker.
Juncker wurde für sein jahrelanges europäisches Engagement ausgezeichnet. Als dienstältester Regierungschef der Europäischen Union (EU) sei der Luxemburger seit fast zwei Jahrzehnten ein Verfechter der europäischen Idee.
Ein Politiker mit Lebensfreude
«Für ihn ist Europa mehr als ein Binnenmarkt und Alltagsärgernis», sagte der Vorsitzende der Gesellschaft, der Winzer Hermann Dörflinger. Juncker stemme sich damit gegen den weit verbreiteten Verdruss und der Gleichgültigkeit vieler Bürger gegenüber Europa. Dies werde derzeit besonders in der Eurokrise sichtbar. Zudem verkörpere Juncker wie kaum ein anderer Politiker Lebensfreude.
Der Preis hat seinen Namen vom Gutedel, dem im Markgräflerland südlich von Freiburg meist angebauten Wein. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Kardinal Karl Lehmann, die Kabarettisten Dieter Hildebrandt und Literaturkritikerin Elke Heidenreich.
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