Nach einer Reihe fehlgeschlagener Versorgungsflüge füllen sich die Vorratsträumer der Internationalen Raumstation ISS langsam wieder. Eine unbemannte Atlas-V-Rakete startete am späten Dienstagabend (Ortszeit) ohne Probleme in Cape Canaveral im US-Staat Florida und brachte eine «Cygnus»-Kapsel mit knapp 3600 Kilogramm Nahrungsmitteln, Ausrüstung und wissenschaftlichen Forschungsinstrumenten auf den Weg zur ISS.
Auch ein paar Überraschungen soll die Kapsel, die am Samstag erwartet wird, den Astronauten bringen. «Vielleicht finden sie an Bord ein paar Ostereier», sagte Frank Culbertson, der Präsident von Orbitals ATK Space Systems, das die Versorgungsflüge für die Nasa durchführt. Zu viel wolle er aber nicht verraten.
Geschlossene Kiste
Mit an Bord sind aber jedenfalls ein handelsüblicher 3D-Drucker und Roboterarme, die nach dem selben Prinzip funktionieren wie die Tausenden klebrigen Haare eines Geckofußes. Teil der Lieferung ist zudem ein Feuerexperiment, das in der «Cygnus»-Kapsel bleiben soll. Wenn sie im Mai wieder von der ISS abgekoppelt wird, soll in einer geschlossenen Kiste ein großes Feuer gelegt werden, um zu sehen, wie es sich in der Schwerelosigkeit ausbreitet.
Die Folgen sind überschaubar. Denn die bis dahin mit Müll vollgestopfte «Cygnus» soll ohnehin beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Orbital und SpaceX, die privaten Anbieter, die die ISS versorgen, hatten in den vergangenen eineinhalb Jahren mehrere Lieferungen wegen technischer Probleme Lieferungen zur Raumstation verloren.
Zwei Kapseln
Auch ein russischer Frachter wurde zerstört. Um die Lieferungen aufrechtzuerhalten, griff Orbital auf die Atlas-Raketen einer anderen Firma zurück und konnte so im Dezember schließlich erstmals wieder eine «Cygnus» in die Erdumlaufbahn bringen.
SpaceX will am 8. April eine «Dragon»-Kapsel zur ISS schicken. Verläuft der Start nach Plan, wäre es das erste Mal, das beide Kapseln gleichzeitig an die ISS angedockt sind.
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