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IS bekennt sich zu Anschlag in Istanbul

IS bekennt sich zu Anschlag in Istanbul
(dpa/Halit Onur Sandal)

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Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Angriff auf einen Tanzclub in Istanbul bekannt.

Ein «Soldat des Kalifats» sei für die Tat verantwortlich, heißt es in einer am Montag im Internet verbreiteten Erklärung des IS. Türkische Ermittler vermuteten bereits, dass die Terrormiliz hinter dem Anschlag auf den Istanbuler Nachtclub «Reina».

Nach Ansicht der Polizei stammte der Täter, der in der Neujahrsnacht 39 Menschen erschossen hat, aus den ehemaligen Sowjetrepubliken Usbekistan oder Kirgistan, berichteten die Zeitungen «Hürriyet» und «Karar». Er ist noch auf der Flucht. Bekannt hat sich zu dem Überfall noch niemand.

IS-Zelle

Auch seien Parallelen zum Anschlag auf den Istanbuler Flughafen im Juni festgestellt worden, bei dem Selbstmordattentäter mit Sturmgewehren 45 Menschen getötet hatten, berichteten die Zeitungen. Damals wurden IS-Verdächtige festgenommen, die aus Kirgistan stammten. Jetzt wird den Blättern zufolge untersucht, ob beide Anschläge von derselben IS-Zelle verübt wurden.

Bei dem Terrorangriff auf eine Silvesterfeier in dem bekannten Club Reina waren 39 Menschen getötet worden, darunter mindestens 26 Ausländer. Die meisten der getöteten Ausländer stammten aus arabischen Ländern. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, 69 Menschen seien zudem verletzt worden, auch unter ihnen seien mehrere Ausländer.

Exklusiver Club

Mindestens ein bewaffneter Angreifer war kurz nach Anbruch des neuen Jahres in den exklusiven Club am Bosporusufer eingedrungen und hatte wahllos das Feuer auf Hunderte Feiernde eröffnet. Die Tatsache, dass der Angriff einem mondänen Club galt, in dem auch Ausländer verkehren, hatten Beobachter in der Türkei als Hinweis auf einen islamistischen Hintergrund gewertet.

Nach dem türkischen Einmarsch im August in Syrien hatte der Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, im November zu Anschlägen in der Türkei aufgerufen. Türkische Truppen liefern sich in der nordsyrischen Region um die Stadt Al-Bab seit einiger Zeit heftige und verlustreiche Gefechte mit IS-Kämpfern. Der IS beherrscht Al-Bab.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte nach dem Anschlag in der Silversternacht an, weiter entschlossen gegen den Terrorismus zu kämpfen. Die Türkei werde alles tun, um «die Sicherheit und den Frieden ihrer Bürger zu gewährleisten». International wurde die Bluttat scharf verurteilt. Bereits 2016 hatte die Türkei eine ganze Reihe verheerender Anschläge erlebt.