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Literatur„Verwelkte Nelken“: Buchtipps über die Revolution vom 25. April 1974

Literatur / „Verwelkte Nelken“: Buchtipps über die Revolution vom 25. April 1974
Aurora Rodrigues (M.) und weitere politische Gefangene des "Estado Novo"-Regimes. Die ehemalige Friedensrichterin wurde von der portugiesischen Geheimpolizei PIDE festgenommen und gefoltert. Heute ist sie 72 Jahre alt. Foto: AFP/Patricia de Melo Moreira

Die Bucherscheinungen zur Nelkenrevolution in Portugal sind übersichtlich, den Folgen des Umsturzes vor 50 Jahren nicht angemessen. Denn dieser bewirkte weit mehr für das kleine Land im Südwesten Europas, das einst ein Weltreich schuf.

In der Nacht vom 24. auf den 25. April ist in Portugal das verbotene Lied „Grândola, Vila Morena“ auf einem katholischen Radiosender zu hören. Phil Mailers Buch „Portugal: Die unmögliche Revolution?“ beginnt am Morgen danach, als eine Radiodurchsage die Portugiesen darauf hinweist, „dass ein neues Kapitel ihrer Geschichte begonnen hat“. Die Diktatur ist vorbei. Der „Estado Novo“ (1933-1974), einst von Diktator António de Oliveira Salazar errichtet, ist bald Geschichte.

So beginnt die Geschichte der Revolution, wie sie Mailer (alias Phil Meyler) niederschrieb, der aus Dublin kam, um in Portugal als Englischlehrer von benachteiligten Jugendlichen zu arbeiten und außerdem als Übersetzer aus dem Portugiesischen sein Geld verdiente. Das Revolutionsbuch des Autors erschien erstmals 1977 und wurde 2018 auf Portugiesisch herausgebracht. Es ist mittlerweile vom Autor überarbeitet worden und liegt nun auf Deutsch vor. Die Nelkenrevolution erlebt er eher zufällig.

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