Im Prozess wegen mutmaßlicher Spionage für Russland hat der Angeklagte, ein früherer Bundeswehroffizier, die Vorwürfe am Montag weitgehend eingeräumt. In seiner Aussage vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf räumte Thomas H. ein, bei seiner Arbeit beim Beschaffungsamt der Bundeswehr erlangte Informationen an das russische Generalkonsulat in Bonn weitergeleitet zu haben. «Es war falsch, ich stehe dazu», sagte er zum Prozessauftakt.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem heute 54-Jährigen vor, sich ab Mai 2023 aus eigenem Antrieb an das Generalkonsulat in Bonn und später an die russische Botschaft in Berlin gewandt und eine Zusammenarbeit angeboten zu haben. Die Informationen seien zur Weiterleitung an den russischen Geheimdienst bestimmt gewesen.
Beschafft habe sich H. die Daten bei seiner Arbeit beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, wo er im Dienstgrad eines Hauptmanns in einer Leitungsfunktion tätig war. Das Amt vergibt jährlich Rüstungsaufträge in Milliardenhöhe.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können