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Portugal25. April 1974: Wie die Nelkenrevolution einen Wendepunkt in der Geschichte bildete

Portugal / 25. April 1974: Wie die Nelkenrevolution einen Wendepunkt in der Geschichte bildete
General António Sebastião Ribeiro de Spínola bei seiner ersten Rede als Präsident Foto: AFP

Eine Gruppe junger Offiziere putschte am 25. April 1974 gegen das von Diktator Salazar seit 1938 eingesetzte Regime des „Estado Novo“ (Neuer Staat), das Portugal autoritär und nach innen gewandt regierte. Salazar selbst erlebte den Umsturz nicht mehr, er starb am 27. Juli 1970. Die unblutige Revolution führte Portugal aus einer Epoche der politischen und wirtschaftlichen Isolation und legte den Grundstein für den modernen Staat auf der iberischen Halbinsel.

Menschenscheu, autoritär und sparsam bis geizig, so wird António de Oliveira Salazar, der Portugal 36 Jahre lang regierte beschrieben. Die Sparsamkeit lernte er in seinem Elternhaus: Sein Vater, ein einfacher Landarbeiter, brachte es zum Gastwirt und konnte so mit Mühe die Ausbildung des Sohnes finanzieren. Dieser wollte eigentlich Pfarrer werden, besuchte ein Priesterseminar, wechselte dann aber, auf Anraten seiner Lehrer, auf die Universität von Coimbra, wo er Nationalökonomie studierte. Nach Abschluss seiner Studien lehrte er als Professor für Volkswirtschaft.

Nach dem Sturz der portugiesischen Monarchie (1910) erlebte das Land eine Zeit, die von Putschversuchen und Machtkämpfen in der jungen Republik geprägt war. Salazar versuchte sich als Politiker und wurde 1921 als Abgeordneter einer kleinen katholischen Partei ins Parlament gewählt. Bereits nach einer ersten Sitzung trat er zurück: Das Parlament sei eine Stätte bedeutungslosen Geschwätzes, ließ er verlauten.

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