Menschenscheu, autoritär und sparsam bis geizig, so wird António de Oliveira Salazar, der Portugal 36 Jahre lang regierte beschrieben. Die Sparsamkeit lernte er in seinem Elternhaus: Sein Vater, ein einfacher Landarbeiter, brachte es zum Gastwirt und konnte so mit Mühe die Ausbildung des Sohnes finanzieren. Dieser wollte eigentlich Pfarrer werden, besuchte ein Priesterseminar, wechselte dann aber, auf Anraten seiner Lehrer, auf die Universität von Coimbra, wo er Nationalökonomie studierte. Nach Abschluss seiner Studien lehrte er als Professor für Volkswirtschaft.
Nach dem Sturz der portugiesischen Monarchie (1910) erlebte das Land eine Zeit, die von Putschversuchen und Machtkämpfen in der jungen Republik geprägt war. Salazar versuchte sich als Politiker und wurde 1921 als Abgeordneter einer kleinen katholischen Partei ins Parlament gewählt. Bereits nach einer ersten Sitzung trat er zurück: Das Parlament sei eine Stätte bedeutungslosen Geschwätzes, ließ er verlauten.
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