Kundinnen und Kunden von Apotheken in Rheinland-Pfalz und im Saarland werden am Mittwoch vielerorts vor verschlossenen Türen stehen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat nämlich zu einem bundesweiten Protesttag aufgerufen. Die Landesverbände in Rheinland-Pfalz und dem Saarland gehen davon aus, dass in beiden Bundesländern etwa 90 Prozent aller Apotheken bei der Aktion mitmachen werden. „Da ist schon Bereitschaft da“, sagte Petra Engel-Djabarian, Pressesprecherin des rheinland-pfälzischen Verbandes.
Wer am Mittwoch dringend Medikamente brauche, könne eine von 13 Notdienst-Apotheken aufsuchen, die landesweit geöffnet sein werden, teilte der saarländische Apothekerverein mit. Auch in Rheinland-Pfalz soll ein Notbetrieb sichergestellt sein.
Die Apotheker protestieren damit gegen einen aus ihrer Sicht von Politik und Krankenkassen betriebenen „Sparwahn» bei der Arzneimittelversorgung“: Sie fordern mehr Honorar, unter anderem wegen der Mehrbelastung aufgrund von Lieferengpässen bei zahlreichen Arzneimitteln. Die Apothekerverbände fordern eine Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf zwölf Euro pro Packung. Außerdem fordern die Apotheker einen Rückbau vieler als übermäßig bürokratisch empfundenen Strukturen.
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Forderungen der Apothekerverbände allerdings soeben eine Absage erteilt. „Die gesetzlichen Krankenkassen klagen über Finanzprobleme, der Finanzminister kürzt die Mittel“, sagte Lauterbach der Bild am Sonntag. Unter diesen Umständen sei „für höhere Honorare der Apotheker im Moment kein Raum“.
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