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Wahlen in SüdafrikaDas Land am Kap der Guten Hoffnung steht vor einer unsicheren Zukunft

Wahlen in Südafrika / Das Land am Kap der Guten Hoffnung steht vor einer unsicheren Zukunft
Thelma Thembeka Dingaan prüft ihre Wahlzettel in ihrem Haus in Yeoville, Johannesburg Foto: AFP/Michele Spatari

Die Menschen am Kap der Guten Hoffnung wählen am Mittwoch ihr Parlament – das wiederum über den neuen Präsidenten und die Regierung entscheidet. Auch 30 Jahre nach dem Ende der Apartheid sind die Probleme fast die gleichen geblieben: Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit und soziale Ungleichheit führen zu Kriminalität – und die ist nach wie vor hoch in südafrikanischen Städten wie Kapstadt, ebenso die Korruption. Ein Streifzug durch die Cape Flats.

Als ich Anneliese kennenlerne, hat sie gerade ihre Ausbildung abgeschlossen. Sie ist von ihrem Heimatort an der Garden Route nach Kapstadt gezogen, um Polizistin zu werden. Gerade eine Woche im Dienst nimmt sie an ihrer ersten Razzia teil. „Meine Kollegen und ich saßen im Mannschaftswagen und warteten auf die Anweisungen unseres Vorgesetzten“, erzählt die zu diesem Zeitpunkt 23-Jährige später. „Der Captain gab uns den Befehl, unsere Waffen zu entsichern. Dann stürmten wir das Gebäude.“ Die Gang von Drogendealern, die sich in dem Haus verschanzt hat, ergibt sich nach einem kurzen Feuergefecht.

Tatort ist ein dreistöckiger Wohnblock in Manenberg. Der etwa 20 Kilometer südöstlich vom Zentrum Kapstadts liegende Vorort der südafrikanischen 4,8-Millionen-Metropole* wurde während der Apartheid Mitte der 1960er Jahre als Township für die als Coloureds bezeichnete Bevölkerungsgruppe, die größte in der westlichen Kapprovinz, gegründet, die im Zuge des Group Areas Act, einem Hauptbestandteil der damaligen rassistischen Politik, aus dem früheren multiethnischen, zentrumsnahen Viertel District Six vertrieben und in den sogenannten Cape Flats angesiedelt wurde.

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