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SüdkaukasusArmenien meldet vier von Aserbaidschan getötete Soldaten

Südkaukasus / Armenien meldet vier von Aserbaidschan getötete Soldaten
Ein aserbaidschanischer Checkpoint auf der Verbindungsstraße nach Bergkarabach Foto: AFP/Karen Minasyan

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Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan schwelt weiter. Ein größerer Ausbruch kann nicht ausgeschlossen werden. Das belegen auch die jüngsten Zwischenfälle.

Armenien hat Aserbaidschan vorgeworfen, vier armenische Soldaten nahe der Grenze beider Länder getötet zu haben. Infolge einer „aserbaidschanischen Provokation“ seien „auf der armenischen Seite vier Soldaten getötet und einer verletzt“ worden, erklärte Armeniens Verteidigungsministerium am Freitag. Zuvor hatte Armenien erklärt, dass Aserbaidschan Schüsse auf armenische Stellungen nahe des nur zehn Kilometer von der Grenze entfernten Ortes Sotk abgegeben habe.

Aserbaidschan erklärte seinerseits, dass zwei seiner Soldaten bei einem armenischen Drohnenangriff in der Region Kalabajar auf der anderen Seite der Grenze verletzt worden seien. Ein weiterer wurde demnach bei grenzüberschreitendem Beschuss verletzt.

Monatelange Blockade

An der Grenze zwischen den beiden Ländern gibt es regelmäßig bewaffnete Auseinandersetzungen. Im September vorigen Jahres wurden bei Kämpfen 286 Menschen getötet. Zuletzt waren Ende Juni in der umstrittenen Region Bergkarabach vier armenische Soldaten getötet worden. Im Oktober 2020 hatte Aserbaidschan Teile Bergkarabachs in einem Angriffskrieg aus aserbaidschanischer Sicht zurückerobert, aus armenischer Sicht besetzt. Innerhalb von rund vier Wochen wurden damals mehrere Tausend Menschen getötet. 

Seit dem Zerfall der Sowjetunion streiten Aserbaidschan und Armenien um die Region Bergkarabach. Bei dem Konflikt kamen nach Schätzungen bis heute rund 30.000 Menschen ums Leben.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montag eine „diplomatische Initiative“ in dem Konflikt angekündigt. Dabei soll es unter anderem um die Achtung des sogenannten Latschin-Korridors gehen, die einzige Straßenverbindung zwischen Armenien und Bergkarabach. Diese wird seit Monaten von Aserbaidschan geschlossen gehalten, was mittlerweile gravierende Auswirkungen auf die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Gas und Treibstoff hat.