Die CDU Landesvorsitzende Rheinland-Pfalz und Vizepräsidentin der Bundespartei CDU, Julia Klöckner, hat am Mittwoch eine Flüchtlings-Unterkunft in Idar Oberstein besucht. Bei diesem Besuch war ein Treffen zwischen der Politikerin und dem örtlichen Imam vereinbart worden, der sich um die Muslime kümmert. Der Imam hatte der Politikerin ausrichten lassen, dass er ihr nicht die Hand geben könne, weil sie eine Frau sei. Julia Klöckner sagte darauf hin das Treffen mit dem Imam ab. Sie könne das Frauenbild, das der Imam vertrete, nicht akzeptieren, weil der muslimische Geistliche ein Frauenbild vertrete, das nicht von Gleichberechtigung ausgehe.
Soziologen in Deutschland hatten davor gewarnt, dass es zu Konflikten dieser Art kommen würde. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hatte vorgeschlagen, das deutsche Grundgesetz in die arabische Sprache zu übersetzen, um die Flüchtlinge in Deutschland möglichst schnell die deutsche Gesellschaftsordnung beizubringen. Der Grünen Politiker Özdemir hatte ebenfalls gefordert, möglichst schnell Sprach- und Einbürgerungskurse einzuführen.
Halbnackt
Die konservativ/rückständigen Frauenvorstellungen von muslimischen Imamen haben auch in Paris zu Protesten geführt. Bei einer Vortragsveranstaltung über die Behandlung von Frauen, demonstrierten Femmen halbnackt. Sie wurden von der Polizei abgeführt.
Die Frauen Union Saar hat das Verhalten des Imam in dem Flüchtlingslager scharf kritisiert. „Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist einer der Grundpfeiler unserer Gesellschaft und dies dürfen wir im Sinne einer falsch verstandenen Toleranz nicht aufgeben, heißt es in einer Stellungnahme. „Das Verständnis, dass man als Mann Frauen den Handschlag – als ein bei uns anerkanntes Symbol der Höflichkeit – verweigert, ist so abwertend, dass wir dies nicht tolerieren können. Wer sich für dieses Land entscheidet, muss Frauen mit Respekt gegenübertreten – unabhängig, welcher Glaubensgemeinschaft er angehört“, sagt die Vorsitzende der Frauen Union Saar, Wagner-Scheid.
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