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Hoffen auf ein gutes Geschäft

Hoffen auf ein gutes Geschäft
(Tageblatt/Martine May)

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LUXEMBURG - Vom 28. Januar bis 6. Februar 2012 dreht sich wieder alles um das Auto. Das Autofestival soll für klingelnde Kassen sorgen.

Während zehn Tagen öffnet das Luxemburgische Automobil-Festival – vom 28. Januar bis 6. Februar inklusive – seine Tore. In dieser Zeit sind nicht nur die Verkaufsstellen ganztags und übers Wochenende geöffnet, sondern auch die Banken locken mit besseren Kreditbedingungen. Autohändler bringen dann bis zu 25 Prozent ihrer Jahresverkäufe an den Mann oder die Frau.

Die neuesten Modelle zahlreicher Hersteller warten bereits in den Verkaufshallen auf ihre neuen Besitzer. Die Verkäufer konnten die neuen Fabrikate bereits ausführlich testen und stehen dem potenziellen Kunden Rede und Antwort. Auch sollen Kaufanreize durch das Bereitstellen ganzer Modellpaletten zu Probefahrtzwecken geschaffen werden. Schnelle Lieferungen und Rabatte sollen das Geschäft abrunden.

Weniger CO2, stärkere Motoren

Wie in den vergangenen Jahren, baut der Dieselantrieb seinen Marktanteil auf Kosten der rückläufigen Benzinmodelle aus. So liegt 2011 die Wahl für einen Neuwagen mit Dieselmotor bei 76,6 Prozent (knapp 2 Prozent mehr als 2010). Um knapp ein Drittel nahm auch die Zulassung von Hybridfahrzeugen zu, deren Anteil 2011 auf 0,55 Prozent liegt.

Der Trend zu umweltfreundlicheren und zugleich stärkeren Autos setzt sich also fort. 2011 stießen 30,5 Prozent aller verkauften Neuwagen weniger als 120, 9,9 Prozent weniger als 100 und 1,4 Prozent weniger als 90 Gramm CO2 aus. Somit liegen die durchschnittlichen Emissionen im Jahre 2011 bei 143 Gramm CO2 bei knapp 108 KW. (2000 waren es noch 175 Gramm CO2 bei 84 KW.)

Prämie 27.500 mal angefragt

Seit Einführung der e-Car Prämie gab es bislang rund 27.500 Anfragen, die zum Großteil bereits ausgezahlt wurden. Dennoch kam es in etlichen Fällen zu Verzögerungen. Deshalb wurde die Anfrage nun vereinfacht. Es muss kein Zahlungsbeleg mehr eingereicht werden. Die Vorlage des Fahrzeugscheins «Gro Kaart» reicht aus. Der staatliche Zuschuss beim Kauf eines reinen Elektroautos wurde von ursprünglich 3.000 auf 5.000 Euro erhöht.

Bei den Verkaufszahlen geht es sehr langsam aber konstant bergauf. Im Rekordjahr 2008 wurden noch 52.359 Autos verkauft. 2009 brachen die Verkaufszahlen ein und gingen um rund 8 Prozent auf 47.265 Verkäufe zurück. 2010 (49.726) und 2011 (49.881) ging es langsam wieder aufwärts. Dennoch hat Luxemburg einen der jüngsten Fuhrparks in Europa. Das Durchschnittalter der in Luxemburg angemeldeten Fahrzeuge beträgt 5,5 Jahre.

Interesse für Hybridantrieb steigt

Neben den «klassischen» Benzin- und Dieselmodellen interessieren sich luxemburgische Käufer immer mehr für Hybridantriebe und reine Elektroautos. Hybrid heißt so viel wie Kombination zweier Antriebe. Hier ergänzen sich Elektroantrieb und Diesel- bzw. Benzinmotor. Vor allem beim Anfahren und niedrigen Geschwindigkeiten im Stadtverkehr sorgt der Elektroantrieb alleine für den Vortrieb. Bei schnelleren Fahrten schaltet sich der Benzin- oder Dieselmotor dazu. Diese Kombination wurde bislang eher in größeren Fahrzeugen eingesetzt, nun soll das Konzept aber auch kleinere Autos antreiben und insgesamt Verbrauch und Emissionswerte reduzieren. 2011 stieg der Kaufanteil von Hybridautos in Luxemburg auf 0,55 Prozent der Neuwagenkäufe. Dies ist ein Drittel mehr als 2011.

Das Konzept des reinen Elektroautos ist allerdings noch lange nicht ausgereift. Zu schwache und schwere Akkus sind das Hauptlaster dieser Variante. Die Nachfrage soll vor allem bei Kunden Interesse wecken, die ihr Fahrzeug auf Kurzstrecken innerhalb eines definierten Radius benutzen und auch tagsüber aufladen können. Für Langstrecken sei diese Technik noch nicht geeignet, heißt es.

Dennoch wird im März 2012 ein Konzept für Elektromobilität vorgestellt, so der delegierte Umweltminister Marco Schank. Dann sollen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden.