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Heutige Döner schmecken dem Erfinder nicht

Heutige Döner schmecken dem Erfinder nicht
(dpa)

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Der Erfinder des Döners, Kadir Nurman, wurde jetzt für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Doch er beklagt den Niedergang des gefülltes Fladenbrots.

«Meiner Meinung nach sind zu viele Zutaten in den Dönern», sagte der 78-Jährige der «Frankfurter Rundschau». «Wenn das Fleisch gut ist, braucht man keine Tomaten oder Gewürze.» In seinem Anfang der 70er Jahre erfundenem Döner seien nur Hackfleisch und etwas Zwiebeln gewesen. «Wenn meine Nichten Kindergeburtstag feiern, mache ich Döner noch selbst. Und da schmeckt er mir», sagte der Berliner.

Nurman wurde am Samstag vom Verein türkischer Dönerhersteller in Europa für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 1972 habe er den ersten Döner am Bahnhof Zoo in Berlin verkauft, sagte der Vorstandsvorsitzende Tarkan Tasyumruk am Samstag auf der deutschlandweit einzigen Messe für Unternehmen der Dönerindustrie in Berlin. Daraus sei eine Wachstumsbranche mit mittlerweile 60.000 Arbeitsplätzen in Deutschland geworden.

Millionen essen Döner

Rückblickend bedauerte es der Gastronom in der «Frankfurter
Rundschau», dass er sich seine kulinarische Erfindung nicht als Marke schützen ließ: «Dann wäre ich jetzt Millionär.» Verbittert ist Nurman, der dem Bericht zufolge nur eine geringe Rente bezieht, aber nicht. «Ich freue mich jedenfalls, dass heute so viele Türken vom Döner leben und Millionen Menschen Döner essen.»

Allerdings hält Nurman die Preise für zu niedrig. «Meine Landsleute sind keine guten Geschäftsleute», sagte er. Für all die vielen Zutaten müsse ein Döner statt 2,50 Euro eher 5 Euro kosten, sowie in Luxemburg…