Bereits zum sechsten Mal wurde eine weibliche Führungskraft aus Luxemburg für ihre Arbeit mit diesem Preis ausgezeichnet. Aus allen Bewerbungen um den Preis hatte eine Jury vier Kandidatinnen zurückbehalten: die Architektin Françoise Folmer, Schreinerin Tanja Hennen-Mayer, Ingenieurin Isabelle Saint-Antoine und Medienfrau Netty Thines, Chefin der Editpress-Tochtergesellschaft Mediation SA. Gewinnerin wurde Françoise Folmer. „Außer ein, zwei Mal als Schülerin in den Ferien hatte ich nie einen Arbeitsvertrag“, sagt sie von sich selbst. Seit jeher ist sie selbständig.
Die Entscheidung, eine Firma zu gründen, fiel für sie zu einem Augenblick, in dem sich viele Frauen (leider) dazu entscheiden, ihre Karriere an den Nagel zu hängen, nämlich als sich ein Kind ankündigte – ihr zweites. Folmer wollte unabhängig sein, nicht immer bei ihrem Vorgesetzten nachfragen müssen, wenn sie einen freien Tag benötigte.
10.000 Euro
Folmer trat am Dienstag die Nachfolge von Software-Expertin Amal Choury an, die 2011 Preisträgerin war. Ihren Gewinn – 10.000 Euro – will sie teils einer wohltätigen Gemeinschaft spenden, teils dem Verein der Firmenchefinnen FFCEL, dem sie vorsteht.
Einen dritten Teil des Betrages will sie in den Betrieb investieren: Auf einem Lehrgang sollen sich die Mitarbeiter weiterbilden können und als Team stärker zusammenwachsen.
Dass Initiativen wie der „Woman Business Manager Award“ nicht ohne Grund stattfinden, belegt eine Zahl, die Chancengleichheitsministerin Hetto-Gaasch während der Preisverleihung nannte.
Wenig Vertrauen
Nur 20 Prozent aller Anträge auf Firmengründung stammen von Frauen. Das habe zum einen mit erschwertem Zugang zur Finanzierung und mit fehlender Qualifikationen zu tun, so Hetto-Gaasch. Aber auch damit, dass Frauen sich oft nicht zutrauten, eine Firmengründung zu meistern.
Vergeben wird die Auszeichnung von der BIL in Zusammenarbeit mit der Buchprüfungsgesellschaft PwC und dem Wirtschaftsmagazin Paperjam.
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