Die US-Justiz hat Haftbefehle gegen zwölf Leibwächter des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erlassen. Ihnen wird vorgeworfen, bei Erdogans Washington-Besuch im Mai gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen zu sein, wie der Polizeichef der US-Hauptstadt, Peter Newsham, am Donnerstag mitteilte. Erdogan reagierte empört auf die Haftbefehle und kündigte Widerstand an.
Der US-Botschafter in Ankara wurde zu einem Gespräch ins türkische Außenministerium geladen. Washingtons Polizeichef begründete die Haftbefehle mit dem aggressiven Auftreten der Leibwächter. Sie hätten friedliche kurdische Demonstranten vor der Residenz des türkischen Botschafters «brutal» angegriffen.
Die zwölf Leibwächter seien in Videoaufnahmen eindeutig identifiziert worden. Bei den Zusammenstößen am 16. Mai waren zwölf Menschen verletzt worden, darunter ein Polizist. Die Videoaufnahmen zeigten, dass die Leibwächter selbst auf bereits am Boden liegende Demonstranten weiter einprügelten.
Erdogan will sich wehren
Die Konfrontationen mitten im Stadtzentrum von Washington ereigneten sich, während Erdogan nach seinem Besuch bei US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus in der Residenz des Botschafters eintraf. Erdogan kündigte am Donnerstagabend in einer Rede in Ankara einen «politischen und juristischen Kampf» gegen die Haftbefehle an.
Turkey slams US arrest warrants for Erdogan’s bodyguards over a brawl outside the Turkish embassy in Washington https://t.co/a4wHXip2a1 pic.twitter.com/rNxoCguQAw
— TRT World (@trtworld) 15. Juni 2017
Der US-Polizei legte er schwere Versäumnisse zu Last. Diese habe es zugelassen, dass sich «Terroristen» ihm auf 50 Meter hätten nähern können, sagte Erdogan. Die US-Beamten hätten «nichts unternommen», weswegen seine eigenen Leibwächter aktiv wurden. Es sei nur darum gegangen, ihn zu schützen, sagte Erdogan.
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