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Gute Noten vom Währungsfonds

Gute Noten vom Währungsfonds
(Faussems)

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Trotz der Risiken, die eine offene Wirtschaft nach sich zieht, ist Luxemburg gut aufgestellt um auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

„Im Rahmen unserer jährlichen Mission in Luxemburg stellten wir fest, dass sich die Wirtschaft Luxemburgs in der jüngsten Vergangenheit sehr gut entwickelt hat“, so Erik de Vrijen der Chef der IWF-Mission. Nach zweiwöchigen Konsultationen mit der Regierung, Parlamentariern und Vertretern der Privatwirtschaft können sich die IWF-Gesandten ein gutes Bild der wirtschaftlichen Lage des Landes machen. „Obschon es noch zu früh ist definitive Aussagen zum abgelaufenen Jahr zu machen, können wir feststellen, dass das Wachstum im Jahr 2015 über 4 Prozent betragen haben muss“, so de Vrijer.

„Auch die Arbeitslosigkeit ist seit Ende vergangenen Jahres rückläufig.“ Der Grund für diesen Rückgang sei, laut Chef der IWF-Mission vor allem das starke Wachstum. Aber auch die aktive Arbeitsmarktpolitik der Regierung hätte ihren Teil zur Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt beigetragen.

Land mit Erfahrungen

Die Löhne sollten parallel zu Produktivität der Arbeiter steigen, fügte er dem hinzu. Ein weiterer Punkt, der auch den Arbeitsmarkt betrifft sei der Zustrom von Flüchtlingen. Der IWF sieht Luxemburg in einer sehr guten Ausgangslage diese „relativ hohe Zahl von Menschen, die den Asylstatus zugesprochen werden bekommen“ zu integrieren. Laut de Vrije sei der Arbeitsmarkt ein sehr wichtiges Element hierfür. Das Land habe Erfahrungen in diesem Bereich, auch was die Einschreibung von neuen Bürgern in Sprachklassen betrifft. Es solle auf diesen aufbauen.

Ein weiterer Punkt, der ein Thema der gestrigen Pressekonferenz war, ist die rezente Steuerreform. Diese bedeute eine signifikante Steuererleichterung für Privatpersonen aber auch für die Unternehmen. „Wenn gleichzeitig zu den niedrigeren Steuersätze die Steuerbasis ausgeweitet würde, müssten die Einnahmen für den Staat stabil bleiben“, sagte der Chef der Mission.

Reserven schaffen

Wegen der positiven wirtschaftlichen Entwicklung geht der IWF davon aus, dass die Steuereinnahmen im Jahr 2015 gewachsen seien. Diese Mehreinnahmen sollten dazu benutzt werden Reserven zu schaffen um, im Fall eines „negativen externen Schocks“ genügen Spielraum zu haben. Wegen der hohen Querverbindungen die das Finanzsystem des Großherzogtums mit dem Rest der Welt hat, sei es recht anfällig für die wirtschaftliche Entwicklung außerhalb der Landesgrenzen.

Der Aufbau einer europäischen Bankenunion und strengere Regeln für Finanzinstitute seien vorteilhaft für das Land. Zwei weitere Baustellen, die schon länger offen liegen sei der Immobilienmarkt und das Pensionssystem. Die ständig steigenden Preise für Wohnungen seien kein Anzeichen für eine eventuelle Blase sondern würden nur die steigende Nachfrage abbilden. Die einzige Lösung für dieses Ungleichgewicht sei die Bereitstellung neuer Wohneinheiten, so der IWF.

Bei der Pensions-Frage gibt es laut IWF auch bekannte Lösungen. Auch wenn die Kassen im Moment noch Überschüsse produzieren würden sei jetzt schon absehbar, dass die alternde Population und auch der Renteneintritt der Grenzgänger das System in Zukunft in Schwierigkeiten bringen werden. Die für dieses Jahr geplante Reform müsse sicherstellen, dass die Lebensarbeitszeit und das Renteneintrittsalter nach oben korrigiert werden.