„Grand Est“ ist der Name der französischen Region, die am 1. Januar 2016 aus dem Gebiet der vorherigen Alsace, Champagne-Ardenne und Lorraine entstanden ist. Diese Region hat
ein „Conseil économique, social et environnemental régional“ (Ceser), dessen Präsident Patrick Tassin gestern in der „Maison de la Grande Région“ in Esch war.
Hier traf er den Präsidenten des „Comité économique et social de la Grande Région“ (CESGR), Philippe Ledent. „Dieses erste Treffen ist sehr wichtig, da die Großregion die Region mit den meisten Einwohnern ist und die drei europäischen Hauptstädte verbindet“, sagte Philippe Ledent. Der Zweck der Zusammenkunft war, Wege zu finden, wie „man besser zusammenleben kann“.
Mehrere Themen wurden dabei angesprochen, wobei das der Industrie, das sich wie ein roter Faden durch die wallonische „Présidence“ ziehen wird, alle anderen überragte. „Im Jahr 1969, als die europäische Stahlkrise ihren Anfang nahm, gab es erste Anzeichen einer überregionalen Zusammenarbeit“, so Philippe Ledent. Seither beobachte man eine unterschiedliche industrielle Entwicklung in den einzelnen Regionen. Luxemburg sei, so der Präsident des Ceser, „ein Eldorado mit einer bedeutenden Schaffung von Arbeitsplätzen“. Eine Aufgabe des Wirtschafts- und Sozialausschusses sei denn auch, „die Großregion davon profitieren zu lassen“.
„Région Grand Est“
Es gehe nicht darum, „sich gegenseitig etwas wegzunehmen, jeder soll besser leben können“. Dies führte zu einem weiteren wichtigen überregionalen Thema, nämlich dem der Mobilität. Hier müsse neu gedacht werden. So kann sich der Ausschuss vorstellen, dass die Arbeiter in Zukunft „auf ihrem eigenen Territorium“ arbeiten werden. „Die Mobilität ist ein Problem, das an Bedeutung gewinnen wird“, sagte Patrick Tassin.
Auf der französischen Seite sei man sich bewusst, dass die aktuelle Lage nicht zufriedenstellend sei. „Wenn wir weitermachen wie bisher, wird das in Zukunft zu Problemen führen.“ Ein anderer Themenbereich, der angesprochen wurde, war die Energiewende. Der Präsident des Ceser des „Grand Est“ sieht in dieser Region großes Potenzial für erneuerbare Energien.
„Die Atomkraftwerke wurden mit einer begrenzten Lebensdauer gebaut“, so Tassin, „in Cattenom und in Fessenheim erreichen die Kraftwerke das Ende ihrer Lebenszeit, auch wenn die Restlaufzeit um zehn Jahre verlängert wurde.“ Frankreich denke nicht daran, die AKWs durch Kohlekraftwerke zu ersetzen, man könne sich vielmehr ein „nouveau nucléaire“ vorstellen.
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