Die Deutschland-Zentralen von Peugeot und Citroën werden in Köln zusammengelegt. Das hat die Spitze des französischen PSA Konzerns beschlossen. Der deutsche Markenvorstand für Peugeot und Citroën, Oliver Dardart, sprach am Mittwoch in Saarbrücken von einer «schwierigen» unternehmerischen Entscheidung: «Wir haben keine Entscheidung gegen Saarbrücken getroffen, wir haben eine Entscheidung für unsere Zukunft getroffen.»
Von der Zusammenlegung der Deutschland-Zentralen erhofft sich der PSA-Konzern Einspareffekte. So soll die Zahl der Mitarbeiter beider Deutschland-Zentralen von derzeit knapp 450 um etwa 70 reduziert werden. Hintergrund sind Absatzprobleme des französischen Autobauers vor allem wegen des Einbruchs der südeuropäischen Märkte.
Beide Marken bleiben unabhängig
Beide Marken sollen weiter unabhängig voneinander auf dem deutschen Markt agieren. Citroën hatte nach Angaben des Unternehmens 2011 in Deutschland einen Marktanteil von 2,1 Prozent, Peugeot von 2,6 Prozent, im Saarland sogar von 25 Prozent.
Mit Peugeot verlässt nach der Konzernzentrale der Baumarktkette Praktiker ein weiteres großes Unternehmen das Saarland. In Saarbrücken gehen 223 Arbeitsplätze verloren. In der Kölner Zentrale von Citroën sind nach Angaben Dardarts etwa genauso viele Menschen beschäftigt. Der Verwaltungsstandort Frankfurt mit rund 350 Mitarbeitern soll erhalten bleiben.
Bessere Bedingungen
Dardart verwies darauf, dass beide Marken schon lange mit der jeweiligen Region verbunden seien – Citroën sei seit 85 Jahren im Kölner Raum ansässig, Peugeot seit 75 Jahren im Saarland. Am Ende hätten die besseren Standortbedingungen in Köln den Ausschlag gegeben, insbesondere sei der Markt für Arbeitskräfte dort besser. Er verwies darauf, dass in Köln mehrere Autohersteller und Importeure angesiedelt sind. Er nannte Ford, Renault, Toyota, Nissan und Volvo.
Der Umzug soll am 1. September beginnen. Allen Saarbrücker Mitarbeitern soll ein Arbeitsplatz in Köln angeboten werden. Beide Landesregierungen und Städte hatten sich mit Zugeständnissen an PSA um den Erhalt der Standorte bemüht. Diese seien am Mittwoch über die Entscheidung informiert worden, sagte Dardart.
Nach der Landtagswahl vom Sonntag ist die PSA-Entscheidung für die Saar-Regierung unter Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ein schwerer Schlag. Dagegen könnte die nordhrein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) diese im angelaufenen Landtagswahlkampf als Erfolg verbuchen.
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