Durch den Produktionsstopp werden die Arbeiter in die sogenannte „technische Arbeitslosigkeit“ geschickt. Das Walzwerk soll laut Firmenführung nicht vor dem zweiten Trimester 2013 wieder in Betrieb genommen werden. Als Gründe für die Schließung wird die ungenügende Auslastung der Anlage angegeben. Sie war nur noch zu 35 Prozent ausgelastet, erklärte die Direktion am Donnerstag Gewerkschaftsvertretern.
Die Entscheidung der Unternehmensleitung kam nicht überraschend, so die Gewerkschaften. Sie sind jedoch skeptisch, was die Wiederaufnahme des Betriebs Ende des nächsten Jahres betrifft. Die Zukunft des Walzwerks sei ungewiss. Es gebe keinerlei Garantien, was den Fortbestand der Anlage anbelangt oder das Personal. Die Anlage in Chertal spielt in der Investitionspolitik des Stahlriesen keine Rolle. ArcelorMittal will unter anderem 138 Millionen Euro in die Kaltphase investieren.
Das Walzwerk soll im Dezember seine Aktivität beenden, meldete am Donnerstag „l’avenir.net“. Es würden aber alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um die Anlage „winterfest“ zu machen, sodass die Produktion jederzeit wieder anlaufen könne, betonte die Direktion. ArcelorMittal will der Belegschaft der Fabrik ebenfalls die Möglichkeit geben, während der Kurzarbeit an Weiterbildungskursen teilzunehmen.
Stellenabbau bei Duferco
Am Donnerstag gab es eine weitere Hiobsbotschaft für die belgischen Stahlarbeiter. Beim Stahlunternehmen Duferco und NLMK in La Louvière werden 600 Arbeitsplätze abgebaut. Das hat die Direktion den Gewerkschaften am Donnerstag mitgeteilt.
Im Augenblick arbeiten noch 1.350 Menschen für Duferco und NLMK. Als Gründe für den Personalabbau gab die Direktion rückläufige Nachfrage, geringere Einnahmen und eine unsichere Marktentwicklung an.
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