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Streik noch in dieser Woche

Streik noch in dieser Woche
(Michael Probst)

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Der nächste Streik bei der Lufthansa kommt schneller als erwartet. Die Flugbegleiter lassen zum ersten Advent die Arbeit liegen. Das könnte bis Weihnachten so weitergehen.

Bei der Lufthansa steht zur Adventszeit schon wieder ein Streik auf dem Programm. Keine zwei Wochen nach dem bislang härtesten Arbeitskampf in der Geschichte des Unternehmens hat die Gewerkschaft Ufo die Flugbegleiter zur erneuten Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Die Passagiere müssen sich auf einen Streik zunächst an diesem Donnerstag und Freitag (26./27. November) einrichten, der aber auch noch am darauffolgenden Montag fortgesetzt werde könne, wie die Gewerkschaft am Montag in Frankfurt mitteilte. Der genaue Umfang stehe noch nicht fest, werde aber spätestens am Dienstag bekanntgegeben, sagte Ufo-Chef Nicoley Baublies.

Ufo begründete den abermaligen Streikaufruf damit, dass bei ihr kein verbessertes Angebot zur Alters- und Übergangsversorgung für die rund 19.000 Lufthansa-Flugbegleiter eingegangen sei. Die Gewerkschaft hatte dem Unternehmen nach eigenen Angaben eine Frist gesetzt, die am Montagvormittag ausgelaufen sei. Das erste Adventswochenende solle vom Streik ausgenommen werden. «Wir hoffen, dass dies endlich zu ernsthafter Bewegung in diesem Arbeitskampf führt und wir nicht gezwungen sind, im Dezember auch noch streiken zu müssen», drohte Baublies mit weiteren Ausständen vor Weihnachten.

Kein Einvernehmen

Die Lufthansa reagierte bestürzt und enttäuscht auf die neuerliche Streikankündigung ihrer Flugbegleiter. «Wir sind sehr enttäuscht, dass es seitens der Gewerkschaft offenbar keine Bereitschaft zum Dialog gibt, obwohl allen klar ist, dass wir nur in Gesprächen zu einer Lösung finden können», erklärte Personalvorstand Bettina Volkens laut einer Mitteilung. Das Unternehmen habe gerade erst die beteiligten Gewerkschaften Verdi, Ufo und Vereinigung Cockpit (VC) zu einem Jobgipfel eingeladen. Sowohl mit der VC als nun auch mit der Ufo wurde aber kein Einvernehmen über die dort zu besprechenden Themen erzielt.

Ufo hatte ein Spitzengespräch ohne Vorbedingungen verlangt. Die Gewerkschaft hatte erst am 13. November einen einwöchigen Streik beendet, bei dem rund 4.700 Flüge ausgefallen waren. Betroffen waren etwa 550.000 Passagiere. Zuvor hatten die Piloten der Lufthansa in bislang 13 Runden seit April 2014 gestreikt. Es geht bei beiden Berufsgruppen um die Früh- und Betriebsrenten, die Lufthansa kürzen und in der Systematik umstellen will.

Vorstandschef Carsten Spohr treibt zudem einen grundlegenden Umbau des Luftverkehrskonzerns voran, was unter anderem einen schnellen Ausbau der Billigplattform Eurowings zulasten der Kerngesellschaft Lufthansa beinhaltet. Deren Beschäftigte sollen zusätzliche Sparbeiträge erbringen, um die nun heftig gestritten wird. In getrennten Verhandlungen zu den verschiedenen Berufsgruppen im Cockpit, in der Kabine und am Boden ist es mit keiner der drei Gewerkschaften bislang zu einem Abschluss gekommen.