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Sorge um Zukunft von Filmfestival

Sorge um Zukunft von Filmfestival
(Oliver Dietze/dpa)

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Der anstehende Wechsel an der Spitze löst Sorgen um die Zukunft des Festivals aus.

Der Max Ophüls Preis ist für die Nachwuchsfilmer eine Art Familientreff, heute bekannte Regisseure und Schauspieler ernteten in Saarbrücken ihre ersten Lorbeeren. Jetzt hat der anstehende Wechsel an der Spitze Sorgen um die Zukunft des Festivals ausgelöst.

Wellen von Wehmut und Wut schwappten durch den Saal. Bei der Gala zur Preisverleihung des 37. Max-Ophüls Preis (MOP) gab es am Samstagabend (23.01.2016) tosenden Applaus für die scheidende künstlerische Leiterin Gabriella Bandel. Die zu Tränen gerührte 57-Jährige bedankte sich bei Jungfilmern, Publikum und Stadt: «Das größte Geschenk waren die vielen tollen Treffen und tollen Begegnungen.»

Buhrufe für Oberbürgermeisterin

Dagegen erntete Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) Buhrufe und Pfiffe. Kinofreunde sorgen sich um die Zukunft des Filmfests für den deutschsprachigen Nachwuchs, das seit 1980 alljährlich über die Bühne geht.
Hintergrund sind die weitgehend im Dunkeln liegenden Gründe für den Abschied von Bandel nach gut 17 Jahren beim MOP, die Suche nach einem adäquaten Nachfolger und die Geldsorgen der Festivalmacher.

Bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz hatte Alt-Regisseur und «Lindenstraßen»-Vater Hans W. Geißendörfer am Freitag betont, das MOP sei nicht nur ein Saarbrücker, sondern «ein deutsches Ereignis». Zusammen mit dem Regisseur, dem früheren MOP-Leiter Boris Penth, forderte er, die Stadt solle sich in einem Fachbeirat beraten lassen und die Stelle öffentlich ausschreiben.

Politische Kungelei

Die «Freunde des MOP» fürchten politische Kungelei: «Meine ganz große Sorge ist, dass hier jemand kommt, der Wachs in der Hand der Kommunalpolitik ist», sagte Geißendörfer. Ob eine Ausschreibung überhaupt noch möglich wäre, ist fraglich.

Die Stadt will spätestens bis Ende Februar einen Nachfolger für Bandel präsentieren. Kulturdezernent Thomas Brück verwies Befürchtungen, das MOP könne für ein Jahr ausgesetzt werden, ins Reich der Spekulationen. Der Nachfolger von Bandel dürfte es so oder so schwer haben.

Jahresetat nicht erhöht

Eine Erhöhung des seit 13 Jahren gleichgebliebenen Jahresetats von knapp einer Million Euro ist nicht in Sicht. Britz versicherte zwar, dass die hoch verschuldete Landeshauptstadt sich weiterhin mit 330 000 Euro an dem weit über Saarbrücken und das Saarland hinaus strahlenden Kultur-Event beteiligen werde.

Auch das Land will weiter knapp 100 000 Euro geben. Das MOP bleibe aber eine Veranstaltung der Stadt, sagte Kulturminister Ulrich Commerçon (SPD). Eine Erhöhung ist trotz Kostensteigerungen und Inflation also nicht in Sicht. Bleiben die Sponsoren (230 000 Euro). Und auch da dürfte es schwer werden, neue Geldgeber zu finden – zumal wenn das Festival an Renommee verlieren sollte.

Fragende Gesichter

Unter den Nachwuchsfilmern im Saal gab es nach den Buhrufen für Britz bei der Gala viele fragende Gesichter: «Wir hatten gar nichts von den politischen Querelen mitgekriegt», sagte die Berliner Regieassistentin Susanne Braun, die zum erstmal auf einem Festival war.

Für den deutschsprachigen Kinonachwuchs ist das MOP eine Art Familientreff, Produzenten halten Ausschau nach neuen Talenten. Zum Karrieresprungbrett wurde das Festival etwa schon für die Regisseurin Doris Dörrie sowie den Schauspieler Til Schweiger.

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