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Region soll weiterentwickelt werden

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Zehn Jahre nach Aufnahme des Oberen Mittelrheintals in die Liste des Unesco-Welterbes sollen Bürger, Wirtschaft und Politik gemeinsam einen Masterplan zur Weiterentwicklung der Region erarbeiten.

„Die Herausforderungen sind groß und reichen vom demografischen Wandel im Tal bis zu Fragen von Verkehr und Mobilität“, sagte die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) am Dienstag nach einer Mitteilung in Oberwesel. Diskutiert werden soll der Plan in sechs Workshops zwischen Mai und Juni in verschiedenen Orten der Region, Mitte August ist dann eine Zukunftskonferenz in St. Goar geplant.

Ziel der Workshops sei es, ein gemeinsames Bewusstsein für die Möglichkeiten der Region zu entwickeln und daraus konkrete Projekte abzuleiten, sagte der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Uwe Hüser. „Wir wollen einen breit angelegten, öffentlichen Dialog in Gang setzen.“

Mehrere Workshops

Vorgesehen sind laut Ministerium ein Workshop zum Thema Tourismus in Boppard, einer zum Thema Mobilität, Verkehr und Lärm in Kaub und einer zum Thema Wirtschaft und Energie in Lahnstein. Außerdem geplant ist ein Workshop zur Entwicklung der Kommunen im hessischen Rüdesheim, einer zu Kulturlandschaften, Baukultur und Kulturgeschichte in Koblenz sowie einer zur regionalen Identität an einem noch nicht genannten Ort. Das Land Rheinland-Pfalz will den Masterplan in Abstimmung mit Hessen bis Jahresende der Unesco vorlegen.

Das Obere Mittelrheintal erstreckt sich über rund 65 Kilometer von Bingen und Rüdesheim im Süden bis Koblenz im Norden. In der Region, die in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen liegt, leben etwa 170 000 Menschen. Die Weltkulturorganisation hatte das Obere Mittelrheintal vor fast genau zehn Jahren – am 27. Juni 2002 – in die Liste der Welterbestätten aufgenommen.

Große «Burgendichte»

Die UN-Organisation würdigte das Tal als “eine Kulturlandschaft von großer Vielfalt und Schönheit”. Charakteristisch für die Gegend sind die spektakuläre Flusslandschaft des Rheins mit engen Taleinschnitten und steil ansteigenden Weinbergen sowie die vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft. Mit rund 40 alten Gemäuern vom Binger Mäuseturm bis zur Koblenzer Festung Ehrenbreitstein ist die “Burgendichte” nirgendwo in der Welt so groß wie hier.

Etwa auf halber Strecke zwischen Koblenz und Rüdesheim erhebt sich zudem der mächtige Loreley-Felsen 132 Meter über dem Rhein. Hier soll den berühmten Zeilen von Heinrich Heine zufolge die gleichnamige Nixe ihre langen, goldenen Haare gekämmt und den Schiffern so den Kopf verdreht haben, so dass diese nicht mehr auf die Strömung achteten und gegen Riffe steuerten.