Seit dem 1. Oktober müssen Prostituierte und Bordell-Besitzer eine sogenannte Sexsteuer zahlen. Pro Arbeitstag sollen fünf Euro an die Stadt gezahlt werden. Bars, Bordelle und Swingerklubs müssen pro zehn Quadratmeter „Veranstaltungsfläche“ und Tag 1,50 Euro errichten. Spezielle Formulare für die Errichtung der Abgabe gibt es aber nicht. Die Steuerpflichtigen müssen selbst ein Formular zusammenstellen und die Kontonummer der Stadtverwaltung heraussuchen, meldet der „Trierische Volksfreund“. Sie haben bis zum 10 November Zeit ihre Steuererklärung für Oktober abzugeben.
Ebenfalls noch nicht besetzt ist die Halbtagsstelle in der Stadtverwaltung, die sich um die Eintreibung des Geldes und die Kontrollen der Bordelle und Sexarbeiterinnen kümmern soll. Der Stadtrat hat 32.000 Euro pro Jahr für den Posten vorgesehen.
Kein sicheres Gewerbe
Sorgen bereitet der Stadtverwaltung aber die Sicherheit der Prostituierten. Es kommt regelmäßig zu Angriffen und Überfällen. Die Gewährung der Sicherheit sei jedoch nicht Aufgabe der Stadt, sondern der Polizei, betonte ein Stadt-Sprecher gegenüber dem „Trierischen Volksfreund“. Die Polizei ihrerseits „habe ein besonderes Augenmerk“ auf die Prostitution, werde aber keinen speziellen Sicherheitsdienst für die Prostituierten schaffen, bemerkte ein Polizeisprecher.
Inzwischen wächst das Rotlichtmilieu in Trier weiter. Mitte September öffnete in Trier-Nord das umstrittene Flatrate-Bordell „Poppstall“ seine Pforten. Ein neuer Straßenstrich ist des Weiteren dabei in der Luxemburger- und Aachener Straße und in Zeven zu entstehen, heißt es. Das Ordnungsamt der Stadt hätte schon mehrere Platzverweise erteilt. Beide obengenannten Straßen liegen in einem Sperrgebiet, wo Prostitution verboten ist.
In der Karl-Marx und Luxemburger Straße existieren in Trier-Nord mehrere Bordelle. Die Stadtverwaltung will aber in Rahmen des Bebauungsplans Trier-Nord die Ansiedelung weiterer solcher „Etablissements“ verhindern. In der Ruwerer Straße besteht auch ein Straßenstrich. Er soll jedoch bleiben.
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