Der erste Bürger der Stadt betonte, dieser Akt sei die Fortsetzung des harmonischen Zusammenlebens der verschiedenen Religionen in Straßburg. In Berlin gibt es bereits seit 1866 einen türkischen Friedhof. Er gilt als älteste Begräbnisstätte für Muslime in Deutschland.
In Frankreich haben Muslime ihre Toten bisher in gesonderten Bereichen christlicher Friedhöfe bestattet, wo allerdings akuter Platzmangel herrscht. Französische Muslime, die in Frankreich aufgewachsen sind, wollen auch in Frankreich bestattet werden. Sie wenden sich von der Sitte ab, die Leichen in ihre Heimatländer zu überführen, was auch mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Öffentliche Förderung
Im Gegensatz zum Rest Frankreichs können im Elsass und in Lothringen religiöse Einrichtungen öffentlich gefördert werden. Die Stadt hat etwa 800 000 Euro zum Friedhof beigesteuert. Im Elsass leben etwa 140 000 Muslime, in Straßburg sind es etwa 45 000.
Auf dem Friedhof mit einem stilisierten Lebensbaum als Eingangstor ist Platz für etwa 1000 Gräber. Die Toten werden entsprechend der islamischen Vorschrift nach Mekka hin ausgerichtet, allerdings dürfen die Leichen nicht nur in Tuchhüllen bestattet werden. In Frankreich bleibt der Sarg Pflicht, zumindest auf absehbare Zeit. Geplant sind Beratungen zwischen Muslimen und französischen Behörden, um zu prüfen, ob diese Pflicht gelockert werden kann, um der islamischen Sitte zu folgen.
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