250 Jahre Bergbaugeschichte im Saarland – am kommenden Samstag geht sie zu Ende. Am «Tag des Abschieds» lädt die Betreibergesellschaft RAG zu einem Festakt und zu einer abendlichen Mettenschicht auf das Gelände des Bergwerks Saar in Ensdorf ein. Um 20.15 Uhr läuten zudem im ganzen Saarland die Kirchenglocken. «Die Glocken sollen einen würdigen Abschied vom Bergbau einläuten», teilten die evangelische und katholische Kirche mit. Außerdem sei es ein «hörbares Zeichen der Hoffnung auf Zukunft».
Mit dem Auslaufen der Steinkohleförderung im Saarland zum 30. Juni geht für die RAG nach rund einem Vierteljahrtausend eine große Industrieepoche zu Ende. Dem Bergbau habe das Saarland seine Existenz und seine Identität zu verdanken, hieß es. Zeitweise arbeiteten 65 000 Menschen in den Bergwerken an der Saar und förderten bis zu 16 Millionen Tonne Steinkohle jährlich.
500 Gäste erwartet
500 Gäste werden zum Festakt unter dem Motto «Glück auf zur letzten Schicht» erwartet. Reden sind unter anderem von der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und IG BCE-Chef Michael Vassiliadis geplant. Seine Teilnahme zugesagt hat auch Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU). Zudem wird das komplette Saar-Kabinett anwesend sein.
Mit mehreren Tausend Besuchern wird bei der Mettenschicht gerechnet. Damit lassen die Bergleute üblicherweise das Jahr ausklingen. Am Samstagabend werden «Mitarbeiter, Angehörige und Freunde des Bergbaus» ein Konzert von Saarknappenchor und Bergkapelle sowie Reden von Arbeitnehmer- und Traditionsvereins-Vertretern erleben. Religiöse Abschiedsgedanken steuern Bischof Stephan Ackermann und Oberkirchenrätin Barbara Rudolph bei. Gegen 22.30 Uhr sollen alle Gäste das Steigerlied singen – und eine Grubenlampe wird angezündet. Regierungschefin Kramp-Karrenbauer, die mit ihrem Mann – einem Bergmann – kommt, erwartet «sehr emotionale Momente».
Die endgültig letzte Kohle im Nordschacht des Bergwerks Saar wird bereits am Freitag ge- und ans Tageslicht befördert. Von Ensdorf aus fährt dann ein Zug mit 20 Waggons zum Kraftwerk Fenne, um dieses ein letztes Mal mit 1200 Tonnen heimischer Steinkohle zu beliefern.
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