Roger Cayzelle ist im tiefsten Herzen Gewerkschafter. Er macht Roger Cayzelle ist im tiefsten Herzen Gewerkschafter. Er macht keinen Hehl daraus, dass er ein gemäßigter Linker – Sozialdemokrat – ist. Und doch ist Cayzelle von den Mitgliedern des Wirtschafts- und Sozialrates in Lothringen bereits zum zweiten Male zum Präsidenten gewählt worden. Als Präsident dieses Gremiums vertritt Cayzelle in bemerkenswerter Weise die Interessen der sozio-professionellen Gesellschaft der Nachbarregion.
Roger Cayzelle hat, zweieinhalb Monate vor der Konstituierung des Wirtschafts- und Sozialrates der großen Ostregion Frankreichs seine Kandidatur für die Präsidentschaft des sozio-professionellen Parlamentes der neuen Region bekannt gegeben. Cayzelle will Wirtschaft, Gewerkschaften, Handels- und Handwerkskammern in der neuen Region repräsentieren.
Er verfügt in einer Hinsicht zweifellos über die nötige Kompetenz. Alle drei Regionen – Lothringen, Elsaß und Champagne Ardennes sind eng mit ihren Nachbarn – Luxemburg, Saarland, Rheinland-Pfalz, Flandern/Wallonien verbunden. Roger Cayzelle ist ein leidenschaftlicher Verfechter der interregionalen Sache. Er verfügt über die nötigen politischen und sozio-professionellen Kontakte in allen Nachbarregionen.
60 Seiten für die Interregionalität
Kein Wunder, dass Cayzelle in einem 60-seitigen Manifest die Interregionalität und die internationalen Beziehungen der neuen Region herausstellt. Vor allem gibt er ihr einen Namen: „Le Grand Est“ (Der große Osten) soll sie heißen. Er ist dabei der Meinung, dass es noch vor den in sechs Wochen stattfindenden Wahlen zum neuen Regionalparlament zu einem Namen kommen muss und damit zu einer Identifizierung. Er will nicht, dass irgendeine Abkürzung wählt, die der Region nicht gerecht würde.
Cayzelle nimmt in der ihm eigenen deutlichen Art, die nur an der Sache orientiert ist, eine deutliche Analyse der Ost-Region vor. Sie verfügt über eine unzureichende Dynamik bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Ihre Bevölkerungsentwicklung gibt Anlass zur Sorge. Sie ist sowohl national als auch international unsichtbar. Und sie ist unattraktativ mit Ausnahme von zwei oder drei Grenzregionen.
Andererseits gibt es Trümpfe, die es auszuspielen gelte, meint Cayzelle. Ein Drittel aller industriellen Investments in Frankreich im Jahre 2013 hätten in der großen Ostregion stattgefunden. Es handele sich um eine Energieregion. Landwirtschaft die Veredelungsindustrie seien herausragend. Die neue Region besitze zudem eine erhebliche Exportqualität, nicht zu reden von den universitären Zentren und Forschungszentren. Mit diesen Pfunden, so Cayzelle, könne der Osten Frankreichs durchaus wuchern.
Lesen Sie ebenfalls:
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können