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Grüner Strom und Wasserkraft

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Die Trierer Stadtwerke (SWT) errichten mit der Gemeinde Mehring auf einem 5,2 Hektar großen Streifen entlang der A1 Richtung Saarbrücken das Solarkraftwerk Mehring III.

Ende August soll die neue Fotovoltaikanlage ans Netz gehen. Die Maximalleistung wird dann insgesamt 8,4 Megawatt betragen, die Kosten sollen sich auf 5,5 Millionen Euro belaufen.
Für 2012 planen die SWT noch weitere Anlagen. So soll mit einem riesigen Pumpspeicherwerk mit 300 Megawatt Leistung bei Schweich die regionale und ökologische Stromgewinnung ausgebaut werden. Geplant sind im Dreieck Bekond, Longen und Ensch zwei Wasserspeicherbecken mit jeweils 20 bis 30 Hektar Fläche und einem Fassungsvermögen von zusammen sechs Millionen Kubikmetern Wasser.

Nach Expertenangaben könnte mit diesem Speicherkraftwerk der Strombedarf für rund 500.000 Menschen in der Stadt Trier und in den Kreisen Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm ausgeglichen werden.

Speichermöglichkeiten

Da erneuerbare Energien Strom nicht zeitgleich so produzieren wie der Verbraucher ihn benötigt, hängt die Energiezukunft maßgeblich von neuen Speichermöglichkeiten ab. Mit dem geplanten Pumpspeicherkraftwerk könnte somit der Stromverbrauch der gesamten Region ausgeregelt werden.
Ende Juni hatten die SWT die ersten Schritte in Richtung Planungs- und Genehmigungsverfahren getan. Insgesamt wurden 20 verschiedenste Fachbüros mit Gutachten zu verschiedenen Faktoren beauftragt: Auswirkung des Projekts auf das Landschaftsbild und auf geschützte Arten, mögliche Beeinträchtigungen der Erholungsfunktion der Landschaft und Auswirkungen auf den Tourismus.

Auch Alternativen zum Projekt sind zu prüfen. Sind alle Expertisen erstellt, wird das eigentliche Raumordnungsverfahren im Frühjahr 2012 eröffnet. Auch werden für das Projekt, das mit 400 Millionen Euro veranschlagt wird, noch Investoren gesucht: neben den SWT und einer Beteiligung seitens des Kreises Trier-Saarburg und anderer Nachbarkreise wird auch die Beteiligung von privaten Kleinanlegern im Bereich unter der 10.000 Euro geprüft.

Teil eines Energiekonzepts

Landrat Günther Schartz sieht in diesem Projekt einen weiteren wichtigen Baustein des Regionalen Energiekonzepts der Planungsgemeinschaft Region Trier: „Erneuerbare Energien werden in der Region Trier bereits heute intensiv genutzt und weitere bedeutende Potenziale sind vorhanden. Mit dem geplanten Speicherprojekt haben wir nun einen ersten Lösungsansatz auf dem Tisch, wie wir diese Energie auch in der Region nutzbar machen könnten.“
SWT-Projektleiter Rudolf Schöller rechnet damit, dass eine mögliche Baugenehmigung Ende 2012 vorliegen könnte. Mindestens weitere drei bis fünf Jahre würde es dann dauern, bis das Kraftwerk tatsächlich Strom speichern und somit auch produzieren kann.

Die Region Trier liegt bei der Nutzung regenerativer Energien bundesweit mit an der Spitze. Aus Wind, Wasser und Sonne wird in Eifel, Hunsrück und an der Mosel inzwischen mehr als die Hälfte des Stroms hergestellt.