Nach den Querelen um die Eisweinlese des Jahrgangs 2011 ist die rheinland-pfälzische Ernte der edlen Rarität in diesem Jahr deutlich besser verlaufen. Inzwischen sind rund 95 Prozent der Eisweintrauben eingefahren. «Insgesamt sieht es sehr viel besser aus als im letzten Jahr», sagte Weinbauministerin Ulrike Höfken (Grüne) der Nachrichtenagentur dpa in Mainz. Die klimatischen Bedingungen seien gut gewesen – die Bewertung durch die Weinprüfer stünden jedoch noch aus.
In der vergangenen Saison war fast der gesamte rheinland-pfälzische Eisweinjahrgang durch die Kontrollen gefallen, da es laut Prüfer zum Zeitpunkt der Lese vielfach nicht kalt genug gewesen war. Vorgeschrieben sind Temperaturen von mindestens minus sieben Grad über eine längere Zeit. Zudem sollen viele Trauben verfault gewesen sein. Anfang 2013 befassen sich voraussichtlich mehrere Verwaltungsgerichte im Land mit dem Eiswein 2011. Rund ein halbes Dutzend Winzer klagt gegen die Landwirtschaftskammer, die dem Wein eine amtliche Prüfnummer verwehrt hatte.
Winzer schauten genauer hin
Die Winzer hätten dieses Jahr viel genauer hingeschaut, zeigte sich Höfken überzeugt. «Das war schon ein Erfolg der deutlichen Botschaften, die wir als Ministerium gesendet haben.» Die ganze Diskussion um den Eiswein habe zur Klärung beigetragen: Was ist eigentlich Eiswein, worauf haben die Betriebe zu achten? «Ich glaube, das ist auch im Sinne des Weinbaus.» Schlechte Qualitäten fielen schließlich negativ auf das Produkt zurück. All diejenigen, die im vergangenen Jahr wegen der schlechten Bedingungen nicht geerntet hätten, müssten geschützt werden.
Derzeit sind dem Ministerium zufolge sieben Fälle bei Gerichten anhängig. Beim Verwaltungsgericht Neustadt läuft nach Auskunft der Sprecherin ein Verfahren. Einen Termin für die mündliche Verhandlung gebe es zwar noch nicht. Die zuständige Kammer rechne aber für das erste Quartal 2013 damit. Ebenfalls ein Verfahren beschäftigt die Verwaltungsrichter in Koblenz, fünf das Verwaltungsgericht Mainz.
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