Die Gewerkschaft Verdi hat ihren Streikaufruf für die Beschäftigten der Telekom AG kurzfristig zurückgezogen. Die Gewerkschaft werde die für Dienstag (17. April) geplanten Arbeitsniederlegungen aussetzen, «um die Beschäftigten dieser Sparte und insbesondere die Auszubildenden nicht der Gefahr von juristischen Sanktionen auszusetzen», teilte Verdi am Montagabend mit. Zuvor hatte der Konzern die Tarifverhandlungen für die Telekom AG für gescheitert erklärt und die Schlichtung angerufen. Deshalb könnte ein Streik die Friedenspflicht verletzten, so Verdi.
Am Montagmorgen hatte die Gewerkschaft noch ihre Mitglieder aufgerufen, ihre Arbeit am Dienstag nieder zu legen. Auch etwa 180 Telekom-Mitarbeiter in Saarbrücken und Dutzende Arbeitnehmer in Trier sollten sich an der Aktion beteiligen. Die Maßnahme hätte unter anderem zur Folge gehabt, dass vereinbarte Termine – etwa für neue Anschlüsse – nicht eingehalten geworden wären.
Nur wenig Resonanz
Am Montag beteiligten sich in Rheinland-Pfalz nach Angaben von Verdi rund 500 Beschäftigte an Warnstreiks. Betroffen waren laut Gewerkschaft die Städte Mainz, Koblenz, Bad Kreuznach und Trier. Bundesweit hatte Verdi zum Wochenauftakt insgesamt rund 6000 Beschäftigte in fast allen Bundesländern zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die Warnstreiks hätten nur wenig Auswirkungen auf die Leistungen der Telekom, sagte ein Konzernsprecher in Bonn.
Am Mittwoch und Donnerstag gehen die Verhandlungen in Düsseldorf weiter. Verdi fordert für die rund 85 000 Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende sollen 70 Euro monatlich mehr erhalten, außerdem sollen schlechter bezahlte Ausbildungsberufe auf ein höheres Bezahlungsniveau angehoben werden. Darüber hinaus soll der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bei den T-Systems-Gesellschaften verlängert werden. Ein Angebot der Arbeitgeber gab es bisher nicht.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können