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Deutsch-französische Arbeitsagentur

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Ein neuer Baustein in der deutsch-französischen Zusammenarbeit: In Kehl kümmert sich eine Agentur um Arbeitssuchende auf beiden Seiten der Grenze. Im Moment wird ein recht einseitiger Pendlerverkehr erwartet.

Im badischen Kehl ist am Dienstag die erste grenzüberschreitende deutsch-französische Arbeitsagentur eröffnet worden. «Das neue Vermittlungsbüro ist ein wichtiger Baustein für den gemeinsamen europäischen Arbeitsmarkt», sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei der Unterzeichnung des Vertrages. In der Servicestelle sollen sich je zwei deutsche und französische Berater um Arbeitssuchende kümmern, Tipps für Bewerbungen geben und offene Stellen vermitteln.

Zurzeit rechnen die Arbeitsvermittler vor allem mit einem Pendelverkehr von Frankreich nach Deutschland. So seien in der deutschen Rheinschiene und in der Südpfalz knapp 15 000 freie Stellen gemeldet, in Baden-Württemberg stünden sogar 64 000 Angebote zur Verfügung. Im Elsass dagegen seien zurzeit nur etwa 5700 Stellen offen.

Mehr deutsche Stellen als französische

«Als Französin und Franzose eine Stelle auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu suchen und umgekehrt, ist noch nicht selbstverständlich», sagte von der Leyen. Die unterschiedliche Sprache und die unterschiedlichen Ausbildungssysteme stellten nach wie vor Hürden dar. Das neue Angebot sei ein Schritt, die Grenzen durchlässiger zu gestalten. «Auch hier, im ganz Praktischen gilt: Frankreich und Deutschland gehen voran. Das ist gut für Europa.»

Die Stelle, die zum 50-jährigen Bestehen der deutsch-französischen Freundschaft ins Leben gerufen wurde, soll als Pilotprojekt Erfahrungen sammeln. In den kommenden Jahren könnten dann weitere solcher Vermittlungen im Grenzgebiet entstehen, sagte ein Sprecher der Arbeitsagentur. Im Gespräch ist ein Standort im Süden von Rheinland-Pfalz.

Bereits jetzt gibt es einen regen Pendlerverkehr. Nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums fahren rund 23 000 Elsässer jeden Tag zur Arbeit nach Baden-Württemberg, fast ebenso viele Elsass-Lothringer verdienen ihr Geld in Rheinland-Pfalz und im Saarland. In umgekehrter Richtung sind nur etwa 1500 Deutsche unterwegs. «Das kann sich über die Jahre aber durchaus wieder ändern», sagte ein Sprecher. «Zurzeit läuft es wirtschaftlich eben bei uns sehr gut.»