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Begehrt bei Radlern – auch aus Luxemburg

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Burgen, Weinberge, Flüsse und Mountainbike-Parks, all das bietet die rheinland-pfälzische Fahrradlandschaft. Doch wo gibt es eigentlich die schönsten Strecken?

Rheinland-Pfalz bietet Pedalrittern rund 8000 Kilometer an Radwegen. Aus dem Nachbarbundesland Nordrhein-Westfalen kommen nach Angaben von Rheinland-Pfalz Tourismus die meisten inländischen Drahtesel-Fans ins Land. Unter den Ausländern führen die Niederländer und Belgier die Statistik an. Aber auch viele Luxemburger überqueren die Grenze, um auf ihrem Drahtesel die Region zu erkunden. Nach einer Analyse des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) gehört Rheinland-Pfalz zu den zehn beliebtesten Zielen für Radreisende in Deutschland.

Zu den längeren Strecken im Land zählen etwa der rund 80 Kilometer lange Ahr-Radweg, der in der Nähe von Sinzig startet und nach Blankenheim in Nordrhein-Westfalen führt. Gar 238 Kilometer lang ist der Mosel-Radweg, der von Trier über Cochem bis nach Koblenz geht.

Burgen, Schlösser …

Auf dem 322 Kilometer langen Rhein-Radweg können zahlreiche Burgen und Schlösser besichtigt werden, die Bahnanbindung erlaubt es, beliebig ein- und auszusteigen. Hinzu kommt etwa der 58 Kilometer lange und durchweg asphaltierte Maare-Mosel-Radweg mit mehr als 40 Brücken sowie vier Tunnels. Der Ruwer-Hochwald-Radweg führt über knapp 50 Kilometer zwischen Trier-Ruwer und Hermeskeil entlang einer ehemaligen Bahnstraße.

Angeboten werden zudem Raderlebnistage, bei denen Straßen extra für Radfahrer gesperrt werden. Das sind unter anderem am 17. Juni die Tour-de-Ahrtal und am 24. Juni «Tal Total» am Rhein. Letzteres zieht nach Angaben der Veranstalter jährlich zehntausende Besucher an. Am 26. August ist die Deutsche Weinstraße zwischen Bockenheim und Schweigen-Rechtenbach auf rund 80 Kilometern weitgehend für den Verkehr gesperrt.

«Mietradeln für Umwelthelden»

Jenseits der Fernradwege gibt es in MAINZ ganz unterschiedliche Angebote für Fahrradfahrer. Unter dem Motto «Mietradeln für Umwelthelden» bietet die Mainzer Verkehrsgesellschaft etwa seit Ende April ein Fahrradvermietsystem an, das nach dem Endausbau im Herbst mit mehr als 1000 gelben Fahrrädern und etwa 120 Stationen rund um die Uhr zur Verfügung stehen soll. Abgerechnet wird im 30-Minuten-Takt, nach der Fahrt kann man die Räder an irgendeine freie Station zurückbringen. Das Projekt ging 2009 als Sieger des bundesweiten Wettbewerbs «Innovative öffentliche Fahrradleihsysteme» hervor.

Katrin Eder, Verkehrsdezernentin der Stadt Mainz, begrüßt das Verleihsystem: «Ich bin selbst rege Nutzerin des Verleihs und total begeistert davon.» Radwege an sich seien aber nicht das Hauptkonzept der Stadt. «Grundsätzlich heißt es: Radfahrer gehören auf Radwege. Wir sehen das allerdings anders. Wir wollen, dass die Radfahrer mit auf den Straßen fahren, da das Fahrrad ein ganz normales Verkehrsmittel ist.»

Viele Radwege

In der Stadt KOBLENZ umfasst das Netz an Radwegen 67 Kilometer. Unabhängig davon gibt es in der Innenstadt Gehwege, auf denen Radfahren erlaubt ist. «Diese Gehwegnutzung wird in der Bevölkerung kontrovers diskutiert», sagt Stadtsprecher Thomas Knaak. Nachgedacht wird derzeit über den Bau eines neuen Radwegs an der Mosel entlang der Bundesstraße 49 in Richtung des Stadtteils Moselweiß-Lay.

Für kleinere Arbeiten wie Lückenschlüsse bei Radwegen sind 2012 im städtischen Haushalt – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) – rund 130 000 Euro vorgesehen. Ein Fahrradmietsystem wie in Mainz ist in Koblenz derzeit nicht geplant. «Wir beobachten die Erfahrungen von Mainz aber sehr genau und mit großem Interesse», versicherte Knaak.

Strecken für «Bergspezialisten»

In der Region rund um TRIER müssen Radfahrer etwa in den Höhenlagen der Eifel und des Hunsrücks kräftig in die Pedale treten. Eher gemütlich ist es dagegen am Mosel- und Saar-Radweg. Hier gibt es den fast 240 Kilometer langen Mosel-Radweg, der durch kleine Winzerorte entlang der Mittelmosel mit ihren charakteristischen Flussschleifen führt, vorbei an mittelalterlichen Burgen und an zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten.

Eine beliebte Fahrradroute in der PFALZ ist nach Angaben der Pfalz-Touristik der Radweg Deutsche Weinstraße. Eine etwas hügeligere Alternative dazu sei zum Beispiel der Pirminius-Radweg durch den Pfälzerwald. Dort gibt es auch einen Mountainbike-Park mit verschiedenen Touren durch die Region.

«Das Schöne ist, dass die Radwege nicht an den kommunalen Grenzen enden, sondern mit den angrenzenden Landkreisen Germersheim, Südwestpfalz, Bad Dürkheim sowie den Städten Landau und Neustadt abgestimmt und damit durchlaufend ausgebaut und beschildert sind», sagte Carina Ullmer von der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße. Künftig sei noch ein kleiner Lückenschluss zwischen Altdorf und Venningen geplant. Dieser diene weniger dem Tourismus als vielmehr Schülern und Pendlern.