Die Ereignisse der jüngsten Zeit, unter anderem auch am 9. September als es zu wüsten Schlägereien mit Messern und Macheten gekommen war, hatten zwei Tage später zu einer Großrazzia der Polizei geführt, bei der das gesamte Viertel hermetisch abgeriegelt wurde (Tageblatt.lu berichtete). Sechs Personen waren an diesem Tag verhaftet und dem Untersuchungsrichter vorgeführt worden. Am 13. September dann der nächste Vorfall, die Polizei wurde erneut mobilisiert, als drei Personen im Café „Brazil“ randalierten. Bei diesem Einsatz wurden zwei Polizisten ernsthaft verletzt.
Jean-Paul Dondelinger, Bürgermeister von Aubange, hatte daraufhin dieses Gasthaus für drei Monate vorübergehend schließen lassen. Die Inhaber reichten Einspruch beim belgischen Staatsrat ein, wurden aber, wie die Zeitung „l’Avenir“ jetzt berichtete, abgeschmettert. Die Café-Besitzer hatten in der Begründung ihres Protest-Schreibens angegeben, in ihrem „klassischen“ Etablissement würden lediglich Eis und Schnellimbisse angeboten. Die Polizei und der Bürgermeister sind da anderer Meinung, ebenso wie die Anrainer, die sich über die permanenten Belästigung durch Schlägereien und Schießereien, ebenso wie den offenen Handel mit Drogen auf der Straße beklagen.
«No man’s land pour gens honnêtes»
An vielen Mauern findet man die Inschrift OGK, was ein deutlicher Hinweis dafür ist, dass urbane Banden hier mit Drogen dealen.
In der Affäre „Brazil“ folgte der Staatsrat der Argumentation des Bürgermeisters der in seinem Bericht befürchtete „notre ville deviendra bientôt un ‚no man’s land pour gens honnêtes‘.“
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