«Unsere Gedanken und Solidarität sind bei den Familien der Todesopfer und bei den Verletzten,» so Großherzog Henri in einem Kondolenzschreiben am Dienstag an den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Der kirgisische Geheimdienst hat einen mutmaßlichen Verantwortlichen für das U-Bahn-Attentat von St. Petersburg identifiziert. Bei dem Mann handle sich um einen in Kirgistan geborenen russischen Bürger, teilte der Geheimdienst der ehemaligen Sowjetrepublik in Zentralasien am Dienstag mit. Man arbeite mit den russischen Ermittlern zusammen. Unterdessen teilte das russische Gesundheitsministerium mit, die Zahl der Toten sei auf 14 gestiegen. Bei dem Anschlag am Montag wurden Dutzende verletzt.
Sprengstoff im Rucksack
Der Verdächtige sei zwischen 21 und 22 Jahre alt und heiße Akbarschon Dschalilow, hieß es bei den kirgisischen Behörden. Welche Rolle er genau bei dem Bombenanschlag gespielt haben soll, war demnach noch unklar.
Zwei Stunden nach der Explosion am Montag hatten Ermittler einen zweiten Sprengsatz an einer anderen geschäftigen U-Bahnstation gefunden. Ob es sich bei dem Attentat in der U-Bahn um einen Selbstmordanschlag handelte, oder der Angreifer davonkam, teilten die Behörden nicht mit. Der Nachrichtenagentur Interfax zufolge gingen die Behörden am Montag davon aus, dass der Verdächtige in Kontakt zu radikal-islamischen Gruppen stand und den Sprengstoff per Rucksack in die U-Bahn brachte.
Die russischen Behörden haben es abgelehnt, eine Visapflicht für Menschen aus Zentralasien einzuführen. Sie deuteten an, Millionen arbeitsloser Männer entlang der russischen Grenze seien eine größere Sicherheitsbedrohung. St. Petersburg ist wie Moskau die Heimat von vielen Migranten aus Zentralasien, die dorthin vor Armut und Arbeitslosigkeit geflohen sind.
«Ich war nervös»
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill, hielt am Dienstag in Moskau einen Gedenkgottesdienst für die Toten. «Dieser terroristische Akt ist eine Bedrohung für uns alle, für unsere Nation», sagte er laut Interfax.
Viktoria Prischtschepowa, die die U-Bahn am Dienstag nahm, sagte: «Zuerst hatte ich wirklich Angst. Ich war nervös. Jeder rief gestern seine Lieben an, um zu überprüfen, ob sie okay waren und wie jeder nach Hause kam.»
In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind russische Züge und Flugzeuge wiederholt Ziel von Anschlägen geworden. In der Regel wurden islamistische Extremisten dafür verantwortlich gemacht. Einer der letzten bestätigten Angriffe fand im Oktober 2015 statt, als Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat erklärten, sie hätten ein russisches Flugzeug auf dem Weg von Ägypten nach St. Petersburg zum Absturz gebracht. Alle 224 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben.
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