Die Herkunft der Lieferung sein noch unklar, bestätigte eine Sprecherin des Agrarministeriums dem «Trierischen Volksfreund» (Samstagausgabe). Kontrolleure der in Trier ansässigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) sollten die Betriebe genauer untersuchen. Das Futter werde gegebenenfalls sichergestellt. Ob es auch Lieferungen nach Luxemburg gab, ist noch unklar.
Der größte Teil des vergifteten Futters mit dem krebserregenden Schimmelpilzgift Aflatoxin B1 ging an mehr als 3500 Höfe in Niedersachsen. Geringere Mengen gelangten auch nach Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt kamen 45 000 Tonnen verseuchter Mais aus Serbien.
Gar nicht so schlimm
Als vergangene Woche ein gesundheitsschädlicher Schimmelpilz in der Milch nachgewiesen wurde, reagierten die Behörden in Serbien wie so oft: Das Gesundheitsministerium verkündete im Schulterschluss mit dem Landwirtschaftsministerium, alles sei doch gar nicht so schlimm. Es gebe keine Gesundheitsgefahr, wenn man denn nur mäßige Mengen zu sich nehme. Selbst für Kinder sei alles bestens.
Landwirtschaftsminister Goran Knezevic trank vor Journalisten medienwirksam zwei Gläser Milch und beruhigte: «Mit diesem Wert können wir unsere Milch in zwei Dritteln der Welt ausführen.» Am letzten Donnerstag griff die Regierung dann in die Trickkiste und verfügte kurzerhand die Anhebung des zulässigen Aflatoxin-Wertes von bisher 0,05 auf jetzt 0,5 Mikrogramm je Liter. Die Begründung: Solche großzügigen Grenzwerte seien auch in Russland, den USA, Indien und sogar beim EU-Mitglied Bulgarien erlaubt.
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