Mittwoch17. Dezember 2025

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Gaddafi gibt nicht auf

Gaddafi gibt nicht auf
(dpa)

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Während die Rebellen in Libyen auf dem Vormarsch sind, hat sich der gestürzte libysche Machthaber Muammar Gaddafi in einer neuen Tonaufnahme gemeldet.

«Das politische System in Libyen beruht auf dem Volkswillen», sagte er in der Aufzeichnung, die am Dienstag vom syrischen TV-Sender Arrai ausgestrahlt wurde. «Es ist unmöglich, dass dieses System abgeschafft wird.» Die Nato werde ihre Luftangriffe nicht unbegrenzt fortsetzen können, sagte er weiter.

Gaddafis Aufenthaltsort ist unbekannt. Die Streitkräfte der Übergangsregierung haben seine Einheiten in wenige kleinere Orte zurückgedrängt. Dort toben heftige Kämpfe. Die libyschen Rebellen wollen Sirte, die Heimatstadt des verschwundenen Machthabers binnen einer Woche einnehmen. Das sagte der Rebellensprecher Mohammed Ibrahim am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in einem Telefoninterview.

Zufahrten blockieren

Ibrahim erklärte, seit Beginn des Angriffs auf die Küstenstadt Sirte hätten die Aufständischen schon 50 ihrer Kämpfer verloren. Deshalb hätten sie jetzt ihre Taktik geändert. «Wir werden jetzt alle Zufahrten nach Sirte blockieren», sagte er.

In der Stadt Bani Walid, in der es ebenfalls noch kämpfende Truppen der Gaddafi-Anhänger gibt, sollen in den vergangenen Tagen 24 Rebellen gefallen sein. Auf dem Vormarsch sind die Rebellen nach eigenen Angaben in der südlichen Wüstenstadt Sebha. Gaddafi wird in einer der drei Städte vermutet.

Parteien streiten

Eine Komitee der Aufständischen in der Hauptstadt Tripolis sprach sich gegen die Bildung einer Übergangsregierung aus, «solange das Land noch nicht vollständig befreit ist». Gleichzeitig erklärten die Rebellen, der designierte Ministerpräsident der Übergangsregierung, Mahmud Dschibril, sei als Regierungschef keine Idealbesetzung, weil er sich während der Revolution meist im Ausland aufgehalten habe.

Der Übergangsrat hatte Dschibril, der international gut vernetzt ist und sehr gut Englisch spricht, in den vergangenen Monaten damit beauftragt, in Europa und den USA um Unterstützung für die Rebellenführung zu werben. Auch viele Rebellen aus Misrata sähen lieber einen anderen Regierungschef.

Termin verschoben

Einige Libyer befürchten, dass in ihrer neuen Regierung zu viele Politiker «von Katars Gnaden» sitzen könnten. Der Golfstaat Katar hatte in den vergangenen Monaten eine entscheidende Rolle in der Libyenkrise gespielt und auch die Nato-Einsätze unterstützt.

Die Übergangsregierung hätte eigentlich bereits am vergangenen Sonntag vorgestellt werden sollen. Wegen der Rivalitäten verschiedener Gruppierungen wurde der Termin jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben.