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Fünf Risiken für die Wirtschaft Luxemburgs

Fünf Risiken für die Wirtschaft Luxemburgs
(Sdidier)

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die Wirtschaft Luxemburgs auf dem richtigen Weg. Dennoch gibt es einige Risiken, die beachtet werden müssen.

Im «Country Report» des Währungsfonds steht viel Lob für die Regierung des kleinen Staates, trotzdem ist das Land nicht immun gegen wirtschaftliche Schwierigkeiten.

Die rezenten Steuererleichterungen für Privatpersonen würden sich ab dem kommenden Jahr positiv beim Inlandskonsum bemerkbar machen. Der IWF erhofft sich dadurch mehr Wachstum und weniger Arbeitslosigkeit. Trotzdem seien Steuererleichterungen kein Allheilmittel gegen die Arbeitslosigkeit. Das Missverhältnis von Qualifikationsangebot und -nachfrage, «Inaktivitätsfallen» und eine hohe Zahl von Flüchtlingen, die in den Arbeitsmarkt eintreten würden, könnte die Arbeitlosigkeit nicht unter 6 Prozent fallen lassen.

Das Wachtum, die Beschäftigung und die Steuereinnahmen hängen von der Reaktion Luxemburgs auf «Steuertransparenz-Herausforderungen» ab. Initiativen der EU könnten den Vorteil Luxemburgs in diesem Bereich schmälern und internationale Unternehmen dazu bewegen, das Großherzogtum zu verlassen. Gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Unternehmen könnten dem Land von Nutzen sein, so der IWF.

Verflechtungen der Banken- und Fondsindustrie

Ein Risiko für die Wirtschaft des Landes, auf den die Regierung nur wenig Einfluss hat, sind externe Schocks. Eine Neubewertung der Risiken auf den globalen Aktienmärkten hätte auch Auswirkungen auf Luxemburg. Vor allem die Verflechtungen der Banken- und Fondsindustrie könnte im Falle einer weltweiten Krise das Land in Unheil stürzen. Wenn Banken in Schwierigkeiten geraten würden, müsse der Staat einspringen und die Finanzinstitute mit Steuergeldern retten. Dennoch würde dieses Risiko, laut IWF, weniger schwer wiegen als die Vorteile, welche die Banken- und Fondsindustrie bieten.

Die starke Ausrichtung des Landes auf den europäischen Markt stellt, laut IWF, auch ein Risiko dar. Das Referendum zu einem EU-Autritt in Großbritannien würde auch Luxemburg treffen. Auch eine Periode der wirtschaftlichen Stagnation in Europa würde Luxemburg nicht helfen. Der IWF schlägt vor, dass Luxemburg seine Finanzdienstleistungen auch außerhalb Europas anbietet und auch andere Sektoren stärkt.

Der Währungsfonds erkennt auch Risiken, die auf den hohen Immobilienpreisen in Luxemburg fußen. Obschon er keine Immobilienblase erkennt, stellt die Situation dennoch ein Risiko für die Wirtschaft dar. Wegen der hohen Preise seien die Luxemburger relativ hoch verschuldet. Hypothekendarlehen würden 45 Prozent des BIPs ausmachen, Banken müssten entmutigt werden, zu riskante Darlehen zu vergeben.