Sogar die Großherzogin ließ es sich nicht nehmen, an ihrem Geburtstag an der Eröffnungsfeier teilzunehmen und anschließend einen Rundgang durch die Hallen auf Kirchberg zu unternehmen. Die diesjährige Ausgabe hat dann auch sehr viel Neues zu bieten.
Nicht nur der Name «Springbreak» ist neu, auch ein Drittel der Aussteller war bisher noch nicht bei der «Fréijoersfoire» vertreten, sagte Staatssekretärin Francine Closener. «Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters», zitierte sie den Philosophen Khalil Gibran und war sichtlich beeindruckt von der Kulisse der Messe. «Die Veranstalter hatten in diesem Winter viele Träume.» Durch die erst vor kurzem vorgestellte neue visuelle Identität der «Luxexpo The Box» und die tiefgreifende Überholung des Konzepts der «Fréijoersfoire» hätte die Messe nun einen «zusätzlichen Antrieb und mehr Visibilität» erfahren.
Danach umriss Closener in ein paar Sätzen die Wirtschaftsgeschichte des Großherzogtums. Es sei der Aufgeschlossenheit der Luxemburger zu verdanken, dass das Land es so weit gebracht hätte. «Mit jährlichen Wachtumsraten von rund vier Prozent und die Schaffung von Tausenden Arbeitsplätzen pro Jahr könnten wir eigentlich unsere Hände in den Schoß legen.»
Schattenseiten
Doch wie so vieles hat auch das luxemburgische Modell seine Schattenseiten. Francine Closener sprach die alltägliche Situation auf den Straßen des Landes an, «in anderen Städten gibt es dreimal mehr Staus», und den Flächenverbrauch. Jedes Jahr würden in Luxemburg 730 Hektar verbaut werden. «Das ist die Fläche von 1.000 Fußballplätzen.» Nun stelle sich die Frage, ob man einfach so weitermachen könne.
Der Rifkin-Prozess hätte ein neues Wirtschaftsmodell angestoßen. Die Staatssekretärin nannte diesen Prozess einen «Turbobooster», der das Land voranbringen wird. Dazu zählte sie auch den neuen AAA-Standard bei Neubauwohnungen. «Diese verbrauchen zehnmal weniger Energie als Häuser, die vor 15 Jahren gebaut wurden.» Dies sei nicht nur im Sinne der Natur, sondern auch im Sinne der Brieftasche des Hausbesitzers. «Wir kommen beim Rifkin-Prozess sehr gut voran», meinte Francine Closener.
«Berufe, die es noch gar nicht gibt»
Dann wagte sie einen Blick in die Zukunft. «65 Prozent der Schüler von heute werden in ihrem späteren Leben in Berufen arbeiten, die es heute noch gar nicht gibt.» Im Hinblick auf die künstliche Intelligenz, Robotisierung und andere Entwicklungen käme die Gesellschaft nicht darum herum, sich auch Gedanken über die Arbeitszeit zu machen. Ganz im Sinne des Wirtschaftswissenschaftlers und Autors Tim Jackson würde die Regierung an einem neuen Wohlbefindens-Index arbeiten. «Der Wohlstand wird nicht nur am BIP gemessen», so Closener.
Die knapp 300 Aussteller der «Springbreak» hoffen dennoch möglichst viel von ihren Produkten und Dienstleistungen zu verkaufen und dementsprechend das BIP dieses Jahres anzutreiben. Noch bis zum Sonntag sind die Hallen der Luxexpo für das Publikum offen, Interessierte können in diesem Jahr sogar bis nach Mitternacht das Frühjahr gebührend feiern.
Alle Informationen zu Programm und Öffnungszeiten gibt es hier.
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