Gestern wurde das nationale Naturschutzgebiet «Brucherbierg-Lallengerbierg» offiziell eingeweiht. Das 267 Hektar große Gebiet erstreckt sich auf dem Territorium der Gemeinden Schifflingen, Kayl und Esch. Durch den Tagebau hatte sich die Landschaft grundlegend verändert. Übrig blieb nur die rote Erde.
Mittlerweile hat sich dort ein einzigartiges Biotop entwickelt. «Der Felsboden ist wieder mit Trockenrasen zugewachsen. Außerdem blühen Orchideen und Thymian. 500 verschiedene Schmetterlingsarten und rund 200 Bienenarten haben in dem Naturschutzgebiet ihr neues Zuhause gefunden. Auch die Heidelerche, ein Bodenbrüter, kann hier brüten, ohne von landwirtschaftlichen Maschinen gestört zu werden», erklärte Jan Herr, der zuständige Biologe der Naturverwaltung. In den zahlreichen Schächten, die vom Tagebau übrig geblieben sind, finden Fledermäuse perfekte Lebensbedingungen vor.
Die Schächte werden nicht nur im Frühjahr und Sommer von den Fledermäusen bewohnt, sondern auch im Herbst und Winter, wo sie als Paarungsquartiere genutzt werden. «Die Beweidung wird nicht durch Maschinen vorgenommen, stattdessen erledigen 400 Schafe diese Arbeit. Ein Schäfer führt die Schafe zwei Mal im Jahr durch das Gebiet. Die Tiere sind ebenfalls zu einer Attraktion geworden. Das nächste Mal werden sie im Oktober in dem Gebiet grasen», erläuterte Michel Leytem, der «Chef d’arrondissement sud» der Naturverwaltung.
Hunde an die Leine
Durch dieses Naturschutzgebiet steigt auch die Lebensqualität der Anwohner. Auf extra angelegten Wegen können sich Radfahrer und Spaziergänger nach Herzenslust austoben. Man soll jedoch auf den angelegten Wegen bleiben. Hunde sollen zwischen März und September angeleint sein, um die brütenden Vögel nicht unnötig zu stören, ergänzte Herr.
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