Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos wird mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Das teilte das Nobelpreiskomitee in Oslo am Freitag mit. Der 65-Jährige werde für seine Bemühungen um Frieden mit den linken Farc-Rebellen in seinem Land ausgezeichnet.
Der vom schwedischen Industriellen und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel gestiftete Friedensnobelpreis wird seit 1901 in Oslo verliehen. In seinem Testament beauftragte er das norwegische Parlament, das Storting, jährlich bis zu drei Personen oder Organisationen für ihre Verdienste auszuzeichnen.
Die Preisträger sollen «den besten oder größten Einsatz für Brüderlichkeit zwischen Staaten, für die Abschaffung oder Abrüstung von stehenden Heeren sowie für die Organisation und Förderung von Friedenskonferenzen» gezeigt haben.
830.000 Euro Preisgeld
Mit dem Friedensnobelpreis wird seit 1960 auch der Einsatz für Menschenrechte und seit 2004 der für die Umwelt geehrt. Während andere Nobelpreise in der schwedischen Hauptstadt Stockholm vergeben werden, erfolgt die Auszeichnung für Frieden im norwegischen Oslo.
Die Preisträger werden jedes Jahr im Oktober bekanntgegeben. Bei der feierlichen Verleihung am 10. Dezember, dem Todestag Nobels, erhalten sie in Oslo eine Medaille, eine Urkunde und ein Preisgeld von acht Millionen schwedischen Kronen (rund 830.000 Euro).
Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre:
2015: Das tunesische Quartett für den nationalen Dialog – für den entscheidenden Beitrag zum Aufbau einer pluralistischen Demokratie in Tunesien nach der Jasmin-Revolution 2011.
2014: Die junge pakistanische Vorkämpferin für Kinderrechte, Malala Yousafzai, teilt sich die Auszeichnung mit dem Inder Kailash Satyarthi, der seit Jahrzehnten gegen Kinderarbeit kämpft.
2013: Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen – für den Einsatz gegen die weltweit geächteten Massenvernichtungswaffen.
2012: Die Europäische Union – für ihren 60 Jahre währenden
Beitrag für Frieden, Demokratie und Menschenrechte in Europa.
2011: Ellen Johnson-Sirleaf und Leymah Gbowee (beide Liberia) sowie Tawakkul Karman (Jemen) – für den gewaltfreien Kampf zur Stärkung der Rechte von Frauen.
2010: Der Menschenrechtler Liu Xiaobo (China) – wegen seines langen und gewaltfreien Kampfes für die Menschenrechte in seiner Heimat.
2009: US-Präsident Barack Obama – für seinen Einsatz zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Kooperation zwischen den Völkern.
2008: Finnlands Ex-Präsident Martti Ahtisaari – für seine Vermittlung in Kriegen und Konflikten.
2007: Der Ex-US-Vizepräsident Al Gore und der UN-Klimarat – für ihren Beitrag zur Mobilisierung gegen eine drohende Klimakatastrophe.
2006: Der Wirtschaftsfachmann Muhammad Yunus (Bangladesch) und die von ihm gegründete Grameen Bank – für die Idee, Kleinstkredite an Arme zu vergeben.
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