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Frieden wird Präsident von Saint-Paul

Frieden wird Präsident von Saint-Paul
(Foto: Isabella Finzi)

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Der frühere CSV-Politiker und -Minister Luc Frieden wurde zum Präsidenten der Luxemburger Saint-Paul-Gruppe genannt.

Luc Frieden tritt somit zum 1. Februar die Nachfolge des früheren Generalvikars Erny Gillen an, der sich in Zukunft der Wissenschaft widmen will.

Der ehemalige Justiz- und Finanzminister Luc Frieden, hatte nach den letzten Wahlen, bei denen er als Abgeordneter gewählt worden war, sein Mandat kurz danach, im Juli, abgegeben. Weil die CSV nicht mehr in der Regierung vertreten war und er nicht mit der Rolle eines oppositionellen Abgeordneten klar kam. Trotzdem wird seit einiger Zeit über ein politisches Comeback von Frieden spekuliert. Was natürlich für einige Aufregung in der CSV sorgt. Besonders mit Blick auf die Frage des künftigen Spitzenkandidaten. Welche Auswirkungen sein neues Mandat auf das Zusammenspiel zwischen Kirche und der CSV haben könnte, bleibt offen.

Rückkehr in Politik nicht ausgeschlossen

In einem Kurzinterview auf wort.lu gibt Frieden an, sich noch nicht über eine Rückkehr in die Politik festgelegt zu haben. Er freue sich auf die neue Herausforderung an der Spitze der Mediengruppe. Heute ist der frühere Minister Luc Frieden, der als Politiker in die Privatwirtschaft wechselte, Vice-Chairman der Deutschen Bank in London und Präsident der Deutschen Bank Luxembourg.

Saint-Paul Luxembourg SA ist der Verleger der 1848 gegründeten Tageszeitung „Luxemburger Wort“, des Wochenmagazins „Télécran“ sowie der portugiesischsprachigen Wochenzeitung „Contacto“. Online bietet das Medienhaus die Internetseite „wort.lu“ in drei Sprachen an sowie die Webseite „contacto.lu“. Saint-Paul ist des Weiteren Mehrheitsgesellschafter von Radio Latina.

Frieden vor seinem Comeback

Der ehemalige Minister bemängelte jüngst, dass es keine Begeisterung mehr für Europa gibt. «Europa müsse sich neu erfinden,» so Frieden. Immer wieder sprach er bei der Präsentation seiner neuesten Publikation von Zusammenhalt und Antrieb. Wörter, die auch in dem Buch zu finden sind.

In der Publikation ist von einem neuen Geschäftsmodell für Europa sowie eine nächste Stufe der Integration die Rede. Dazu zählen auch frische Ideen in der Wirtschaftspolitik sowie grenzüberschreitende Zusammenarbeit, heißt es in einer aktuellen Rezension.

Lange schwieg er

Seit seinem Ausscheiden äußerte sich der frühere Minister nicht mehr zu Politik im Land. Auf die wirtschaftliche Lage Luxemburgs angesprochen sagt Frieden am Dienstag: «Es fehlt an einer Zukunftsvision.» Ob er wieder aktiv in die Luxemburger Politik einsteigen werde, ließ er bereits Anfang Januar offen. Auch beim Thema Wahlen 2018 gab es kein Dementie. «Bis zu den nächsten Wahlen ist es aber noch ein langer Weg,» so Frieden.

Fest steht, dass die Mediengruppe Saint Paul mit dieser Nominierung auch mit der hausinternen Tradition der kirchlichen Vertreter bricht – wobei auch die CSV der Kirche aus historischer Perspektive sehr nahe steht. Die Ernennung Friedens fügt sich somit in dietraditionelle Nähe zwischen Kirche, CSV und Saint-Paul.