So wie es der Name „impressions“ bereits mitteilt, wird im Projekt versucht, Impressionen zu vermitteln, welche Geflüchtete in Luxemburg wahrnehmen. Gemeinsam mit Patrick Galbats arbeiten zehn Männer aus dem Flüchtlingsheim in der Grand-rue in Esch/Alzette an dem gemeinsamen Projekt. Die Teilnehmer sind noch bis Mai damit beschäftigt, ihr fotografisches Können zu erweitern und parallel auszutesten.
Ausstellung geplant
Dank der für das Projekt zur Verfügung gestellten Kameras wurden bereits schon zahlreiche Fotos gesammelt. Diese sollen bei einer Ausstellung im Mai in der Kulturfabrik präsentiert werden. Der Fotograf Patrick Galbats meint, dass Fotos in einer Ausstellung zwar einen bleibenden Eindruck hinterlassen, jedoch handle es sich nicht um etwas Langlebiges. Deshalb sei es auch sinnvoll, neben der Ausstellung zusätzlich noch ein Buch zu publizieren. „Durch die Publikation eines Buches hat man die Möglichkeit, die Geschichte in anderer Erzählweise noch einmal darzulegen, beispielsweise anhand eines Textes“, so Galbats.
An jedem Termin kommt es zur internen Präsentation der Fotos der Teilnehmer. Gemeinsam werden jene ausgewählt, die für die Ausstellung brauchbar sind. Es gibt viel vorhandenes Material und viele Resultate. Die richtige Auswahl ist auch eine kleine Herausforderung, schließlich sollen die Bilder eine Geschichte erzählen. „Der Betrachter der Serie muss die Logik verstehen, in der man die Bilder zusammengesetzt hat.“ Oft sind es die einfachen Dinge, in deren das wirklich Wichtige sichtbar wird.
Für den Fotografen hat das Projekt auch etwas Trauriges an sich. Geflüchtete haben Hoffnungen und Zukunftswünsche in Verbindung mit dem Aufnahmeland. Er bekommt dann öfter mit, wie die Träume später wieder zerplatzen können, aufgrund einer Ablehnung des Antrages. Viele Teilnehmer am Projekt hätten Angst vor einem möglichen Abschub.
Zeit sinnvoll nutzen
Das Projekt dient vor allem auch dazu, die Zeit der Geflüchteten zu füllen. „Sie haben oft lange Wartezeiten, die man durch solche Projekte überbrücken kann, wenn man sich nicht nur von der Angst auffressen lassen will“, meint Galbats. Die Geflüchteten haben nicht nur während der Treffen die Möglichkeit, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Sie können auch in der Freizeit ihre Eindrücke sammeln. Das Projekt soll schließlich auch Spaß machen.
Der Fotograf freut sich: „Es ist immer wieder schön, wenn ich Schüler mit ihren Fotoapparaten in der Freizeit zufällig sehe. Wie sie dann auf der Straße stehen und einfach fotografieren.“ Die Beschäftigung mit den Apparaten gibt ihnen die Möglichkeit, sich während des Wartens auf andere Dinge zu fokussieren. Ziel des Projektes ist auch, dass die Teilnehmer die Stadt Esch und ihre Bewohner besser kennen lernen. Das fördert auch ihre Integration in die Gemeinschaft. Dabei bemerkt der Fotograf, wie die Teilnehmer versuchen, „die Anderen“, nämlich die Bewohner von Esch, nicht als Andere wahrzunehmen, sondern als Teil ihrer Gesellschaft. Das bringt sie schon häufig in die Situation, ihre persönlichen Hemmschwellen zu überwinden.
Das Projekt sucht noch weitere Sponsoren, denn das ursprünglich geplante Budget dafür reicht doch nicht gänzlich aus.
Zu Demaart
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